Bochum. . Die Auswahl von Spazierwegen in Bochum ist zurzeit schwierig, denn bis 7. Juli sind alle Wälder gesperrt. Das Land spricht von einem „Horrorgewitter.“ Die Stadt braucht jetzt externe Hilfe, um die Aufräum- und Sicherungsarbeiten an den Bäumen zu bewältigen.
Wer in Bochum zurzeit einen Spaziergang unter Bäumen machen möchte, hat kaum noch Auswahl. Alle Wälder sind wegen der Gefahr der Sturmschäden für die Öffentlichkeit länger gesperrt als befürchtet, denn das Regionalforstamt Ruhrgebiet hat das Betretungsverbot bis 7. Juli verlängert. Der „Landesbetrieb Wald und Forst“ spricht von einem „Horrorgewitter“.
„Die Aufräumarbeiten sind leider noch nicht so weit fortgeschritten, dass wir von einer Entspannung der Lage ausgehen“, so Reinhart Hassel, Leiter des Amtes. „Die Kolleginnen und Kollegen von Wald und Holz NRW, den Kommunen und den privaten Waldbesitzern sind aber tatkräftig dabei, den Wald so weit aufzuräumen, dass er gefahrlos betreten werden kann.“ Wann das sein wird, ist aber unklar.
Nur knapp sieben Prozent der Fläche Bochums ist mit Wald bedeckt (rund 1000 Hektar). Am meisten Wald gibt es im Süden und Südwesten der Stadt (fast 550 Hektar). Das bekannteste Waldstück ist das Weitmarer Holz (80 Hektar). Auch dort dürfen zurzeit nur Fachleute hinein, die mit der Motorsäge die Gefahren beseitigen.
Gesperrt sind bis auf weiteres auch alle 100 städtischen Park- und Grünanlagen und 24 Friedhöfe, auf denen nur Beerdigungen erlaubt sind. Nur der Friedhof Stiepel ist ganz freigegeben (kaum Schäden). Wegen der Masse an Baumarbeiten wird die Stadt mittlerweile externe Hilfe von auswärts annehmen, etwa aus dem Sieger- und Sauerland sowie Nord- und Ostdeutschland, denn alle näher gelegenen Anbieter sind ausgebucht. Hier und da wird sogar aufgeforstet werden. „Bis das Stadtbild wieder ansehnlich ist, kann es bis zu drei Jahre dauern“, so die Stadt.
Forstwirte aus Hagen helfen in Bochum
Externe Hilfe für Bochum kommt auch aus Hagen, diese Stadt stellt einen Trupp mit vier bis fünf Forstwirten zur Verfügung.
UnwetterWie sehr die Sturmfolgen die Abteilungen der Stadt bis heute belasten, zeigt sich zum Beispiel bei den Schulen und Kitas. Dort müssen 300 bis 400 Bäume gefällt werden. Hinzu kommen Kontrollarbeiten an 600 bis 700 weiteren Bäumen. Generell geht die Stadt dabei so vor: Erst gibt es einen Entlastungsschnitt oben am Baum, dann wird unten geräumt, dann der Rest kontrolliert, der dann stehen bleibt. Aber: „Gegebenenfalls bleibt nur ein finaler Rettungsschnitt über Wurzelhalt.“ Das heißt: „Fällung.“ Bis zu 10.000 Bäume sind vom Sturm in Mitleidenschaft geraten, darunter auch große Einzelexemplare von großer Ästhetik.
Die Mammutaufgabe der Aufräum- und Sicherungsarbeiten bringt eine weitere Folge mit sich: Pflegearbeiten wie etwa Grün- und Rasenschnitt bleiben liegen.
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