Langendreer. . Die SV Langendreer organisierte in Eigeninitiative zahlreiche Helfer, die den Sportplatz von Ästen befreiten für Jugendturnier am Donnerstag
Der Sturm hat viele tolle Veranstaltungen ebenso weggeblasen wie dicke Bäume. Die Aktivisten der Sportvereinigung Langendreer 04 allerdings sind nicht eingeknickt: Sie haben mit enormer Eigeninitiative und Durchsetzungsvermögen dafür gearbeitet, dass der Rasenplatz am Hessenteich nicht gesperrt bleibt und damit über 100 Jugendmannschaften ab Donnerstag dort das große Jugendfußballturnier um den „LiPi-Cup“ spielen können.
„04er geben niemals auf“
Die Schrift auf der Bande, direkt vor der überdachten Tribüne, ist nämlich Programm bei der SV 04. Dort steht in großen Lettern: „04er geben niemals auf. Sie kämpfen.“ Dass dies kein leerer Spruch ist, haben die Grün-Weiß-Roten vor allem am Samstag eindrucksvoll bewiesen. Das Sport- und Bäderamt hatte bestimmt, dass das Sportplatz (und nicht nur dieser) bis einschließlich Freitag gesperrt sei. „Wir konnten aber doch nicht zulassen“, sagt Vorsitzender Horst Lindemann, „dass wir mehr als 1000 Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland enttäuschen. Die haben sich doch alle so sehr auf dieses Turnierereignis gefreut.“
Nachdem eine erste Begehung mit einem Vertreter der Stadt am Freitag ergeben hatte, dass der Platz nicht freigegeben wird, dass aber auch keine Eigenleistung gewünscht werde, hatte sich Holger Kastner, der sportliche Leiter und Vorsitzende Seniorenfußball, mit Facebook und Whats App „auf den Weg“ gemacht. Der Mann ist krank geschrieben, kann kaum laufen, „aber die Finger“, lachte er, „funktionieren noch hervorragend.“
Kastner hatte über seinen Facebook-Account unter „suche/biete“ um Hilfe gerufen, nachdem die Stadt signalisiert hatte, dass Eigenleistung doch geduldet werde, solange man die Verantwortung übernehme und auch das Risiko allein trage. Kurz vor Mitternacht am späten Freitagabend war alles klar: Die Liftvermietung Franke aus Altenbochum zögert nicht lange und stellte kostenlos einen Hubsteiger zur Verfügung: Stefan Franke übernahm am Samstag auch noch selbst das Steuer.
Christoph Petz nahm es knurrend, aber mit Humor, dass seine Motorsäge zunächst nicht anspringen wollte und zog seine Mitstreiter damit auf, dass „der Vorsitzende den Mitgliedsbeitrag jetzt erst einmal erhöhen muss.“ Schließlich werde ja im Augenblick ein kostenloses Fitnessstudio geboten. Pascal, sein zehnjähriger Sohn kredenzte den fleißig Arbeitenden Kaffee und Limonade.
Holger Kastner, der den Glückstreffer mit der Firma Franke landete, saß zufrieden auf dem Platz, genoss die Sonne – und ließ andere sägen, harken, fegen, Holz zusammentragen. „Es juckt schon mächtig“, lachte er gequält, „aber ich darf, ich will, und vor allem: ich kann nicht mit anpacken.“
Schon am Samstagabend hatten die über 20 freiwilligen Helfer den Platz wieder sicher und turnierreif gemacht. „Wir haben alles noch einmal, auch mit dem Hubsteiger, sorgfältig abgesucht“, sagte Uli Reinecke. „Hier ist jetzt alles im grünen Bereich, die Mängelliste der Stadt abgearbeitet.“ Und Vorsitzender Horst Lindemann fügte an, dass er froh sei, alles am Samstag geregelt zu haben. „Rund um den Platz“, sagte er, „haben alle für uns Verständnis. Aber wenn wir am Sonntag mit Motorsägen kämen, würden wir die Geduld der Menschen überstrapazieren.“ Unwetter