Bochum. Im einem Spitzentreffen haben Opel-Arbeitsdirektor Ulrich Schumacher und IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler offenbar die letzten strittigen Fragen um den Sozialtarifvertrag für die 3300 Beschäftigten des Opel-Werks in Bochum geklärt.

Bewegung kommt in die sich mittlerweile sechs Monate hinziehenden Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag für die 3300 Beschäftigten des zum Jahresende auslaufenden Opel-Werks. Die Spitzen der Verhandlungspartner, Opel-Arbeitsdirektor Ulrich Schumacher und Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall, haben in der Vorwoche in einem Vier-Augen-Gespräch nun die letzten strittigen Punkte ausgeräumt.

Bei der Belegschaftsversammlung am Montag erfuhren die Opelaner, dass die Belegschaft am 16. Juni über das vorliegende Ergebnis informiert wird. Das kündigte Werksleiter Manfred Gellrich an. Die Verhandlungsgruppe der IG Metall werde in dieser Woche über die Umsetzung aller bisherigen Diskussionspunkte des Vertrags beraten.

Zuerst die Mitarbeiter informieren

Nicht werten mochte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel, dass die Vertreter der Belegschaft beim Spitzentreffen nicht mit am Tisch saßen, die letzten offiziellen Gespräche in großer Runde habe es am 8. und 9. Mai gegeben. „Wenn am Ende ein gutes Ergebnis dabei heraus kommt, ist mir egal, wie groß diese Runde ist“, so Einenkel. „Wir werden erst einmal in dieser Woche über die Einzelheiten informiert.“ Er bedauerte allerdings, dass gestern weder Spitzenvertreter von Opel noch der Gewerkschaft im Werk waren.

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    Offen ist derweil noch, in welcher Form die Belegschaft Stellung zum Sozialtarifvertrag nehmen kann, bevor er endgültig unterschrieben wird. „Das ist Sache der IG Metall“, so Rainer Einenkel. „Ich denke aber schon dass die Betroffenen dazu gehört werden sollten.“ Bedeckt hält sich Gewerkschaft noch in dieser Frage. „Erst einmal wollen wir die Mitarbeiter informieren“, sagt Sprecher Wolfgang Nettelstroth. Und auch zum einzelnen Inhalten des Sozialvertrags werde es vorher keine Aussagen und Bewertungen geben.

    Soziale Absicherung der Beschäftigten

    Nachdem 2013 der Versuch gescheitert war, über eine Einigungsstelle die soziale Absicherung der Beschäftigten und ihre berufliche Perspektive nach der Schließung des Werks Ende 2014 zu klären, hatten Opel und IG Metall im Herbst Gespräche aufgenommen und sich Mitte November die Eckpunkte des Tarifvertrags geeinigt. Danach hatten vor allem juristische Fragen die Ausgestaltung des Vertrags bestimmt.