Bochum. . Ein Rechtsanwalt aus Bochum soll nach einer Pöbelei gegen Polizeibeamte 1000 Euro an die Kindernothilfe zahlen. Die Beamten hatten bei dem 66-Jährigen einen Einsatz gehabt wegen Ruhestörung während des Champions-League-Finales zwischen dem BVB Dortmund und Bayern. Der Anwalt will die Beamten für Einbrecher gehalten haben.

Nach einer Pöbelei gegenüber Polizeibeamten soll ein Rechtsanwalt aus Bochum 1000 Euro an die Kindernothilfe Duisburg zahlen. Im Gegenzug will das Amtsgericht Bochum, vor dem der 66-Jährige am Mittwoch wegen Beleidigung angeklagt war, das Strafverfahren einstellen.

„Es ist mir furchtbar peinlich, wie ich mich an dem Abend benommen habe“, sagte der Anwalt. „Ich will nicht in Abrede stellen, dass ich ein temperamentvoller Mensch bin.“ Am 25. Mai 2013 hatte er zu Hause das Champions-League-Finale zwischen Dortmund und München verfolgt. Dabei will er sich mit Whiskey „kräftig besoffen“ haben.

Nachbar rief die Polizei

Während der Nachberichterstattung im TV kreuzte die Polizei auf. Ein Nachbar hatte sie wegen Ruhestörung gerufen, weil der Fernseher extrem laut sei. Daraufhin soll der Anwalt die Beamten übelst beschimpft und mit einer „Knarre“ und zwei scharfen Hunden gedroht haben. Die Schimpfwörter, die in der Anklage stehen, sind unterste Schublade.

Auch vor Gericht war der Anwalt auffallend impulsiv

Der Anwalt, auch vor Gericht auffallend impulsiv, will die Polizisten für Einbrecher gehalten haben, nachdem bei ihm schon mal eingebrochen worden war. „Ich hatte regelrecht Panik und Angst.“ Tatsächlich schien nicht ganz sicher, ob er die Polizei als solche erkannt hatte, weil kein Sichtkontakt bestand, so dass das Gericht die Einstellung anregte.

Der Geldauflage in Höhe von 1000 Euro stimmte er aber nur widerwillig zu. Denn als aktuelles Einkommen gab er eine höchst bescheidene Summe an.