Gerthe. . Kleingartenlage in Gerthe wird immer wieder von Vandalen heimgesucht.Haufen von Hundekot vereiteln die Hobbygärtner-Idylle
Sehr hübsch ist sie, vor allem auch berühmt, weil sie regelmäßig auf dem TV-Sender „VOX“ zu sehen war. Seit die Hobbygärtner „Clausi“ Scholz und „Ralle“ Ender die Kleingartenanlage „Friedlicher Nachbar“ in Gerthe durch die Doku-Serie „Ab ins Beet“ ins TV brachten, ist sie längst in alle Munde. Das ist ja auch alles schön und gut, nutzt aber leider nichts.
Denn hier geht es derzeit alles andere als friedlich zu. Der Chef der Kleingärtner hat Wut im Bauch, mächtig Wut sogar. „Hundehaufen, überall – wohin man schaut!“, empört sich Peter Junge, erster Vorsitzender des Vereins. „Wenn ich die erwische, lege ich ihnen die Kacke vor die Tür.“ Wer Peter Junge in seinem Element erlebt, mag an dieser Aussage nicht zweifeln.
Es seien laut Aussage des Kleingärtners vor allem die Anwohner der umliegenden Häuser, die den Schrebergarten als Hundetoilette missbrauchen würden. „Im Sommer ist das Problem nicht so groß, da sind viel mehr Kleingärtner unterwegs, die alles hier im Blick haben.“ Wer den sonst so gemütlichen Mann mit dem Bart und der Brille durch den Schrebergarten begleitet, stellt rasch fest: Tatsächlich wimmelt es in der sonst sehr gepflegten Anlage an der Gerther Straße vor Hundekot.
Tretminen auch auf dem Spielplatz
Und das an jeder Ecke. Auf den frisch gepflasterten Wegen, zwischen den Pflanzen, im Grün der Beete. Vor allem aber die „Tretminen“ auf dem Rasen des Spielplatzes sind dem viermaligen Großvater ein Dorn im Auge. Zwei Jahre ist es gerade einmal her, dass die Anlage für Kinder neben dem pastellrosafarbenem Vereinsheim erbaut wurde, von Clausi und Ralle sowie dem kompletten TV-Team. „30 000 Euro hat der Spielplatz gekostet“, sagt Peter Junge mit Blick auf die beiden Rutschen, die Kletterwand, die Wippen und vielen Geräten mehr. Und nun?
Längst wurde die Nestschaukel von Vandalen zerstört. Dem schmucken Holzboot auf dem Spielplatz, der „MS Friedlicher Nachbar“, wurde das Steuerrad abgerissen. Ein Jammer, nicht nur für die Kleinen.
Nicht selten kämen Jugendliche hierher, um auf dem Spielplatz anschließend ein riesiges Chaos zu hinterlassen. „Milchtüten liegen rum, Butterbrottüten, zwei Mal die Woche muss ich immer hier sauber machen“, beklagt Peter Junge. „Dabei haben wir doch extra einen großen Papierkorb direkt auf dem Spielplatz aufgestellt“. Abgesehen von den vielen anderen Exemplaren, die längs der Wege zur Verfügung stehen.
Und genau diese, so lautet der Appell des Vorsitzenden, sollen doch bitte endlich genutzt werden. Schließlich handele es sich hier um einen öffentliche Anlage, mit der alle Nutzer pfleglich umgehen sollten. Das gelte vor allem für die Hundehalter, die sich endlich um die Entsorgung der Haufen kümmern sollten. Denn sonst, wer weiß, platziert Peter Junge doch noch eines Tages ein stinkendes Exemplar vor einer Haustür.