Bochum. 16 Teams aus ganz Europa ließen in Harpen ihre selbstgebauten Roboter aufeinander los. Roboter zerstörten Roboter.
Die 36-Quadratmeter-Arena sichern Stahlleisten und Kunststoffscheiben. Eine Kette schließt ihren Eingang. Der Holzboden hat Späne gelassen und ist durch den Abrieb schwarzer Reifen gezeichnet. An einer Ecke klafft ein viereckiges Loch.
Es treten an: ODF, Satanix und Bad Blood in der Gewichtsklasse „Feather“. Das heißt: Sie sind nicht schwerer als 13,6 Kilogramm. „Activate!“ – der Kampf beginnt. Motoren surren, Metallplatten und -kanten knallen aneinander. Flache Gefährte schieben, triezen und beschädigen einander, bis eines das andere ausschaltet oder in den Graben schiebt. Einige andere arbeiten mit Druckluft oder drehenden Scheiben, um den Gegner umzuwerfen oder zu bewegen.
Idee verbreitet sich von Amerika aus
Kaum jemand wird das, was sich in der Rollsporthalle in Harpen abgespielt hat, selbst erlebt haben. Der Kampf zwischen Robotern ist etwas Unwirkliches, das eher den Science Fiction-Effektschmieden in Hollywood entspringt, um dem Publikum einen eisigen Schauer über den Rücken zu jagen. „Die ersten, die aus Spaß mit kleinen Robotern gekämpft haben, waren die Effektmacher von ,Star Wars‘. Von Amerika aus hat sich die Idee weiter verbreitet“, weiß Dirk Kasten (44) von der „German Roboteers Association“. Mit 32 Mitgliedern ist der Bochumer Verein deutschlandweit der einzige Zusammenschluss der Techniktüftler und Roboter-Fans.
„In England gibt es eine große Szene von etwa 100 bis 200 Aktiven“, so Kasten. Ein exotisches Hobby, das lange nicht so gruselig ist wie eine monströse Endzeitvision à la Hollywood. In Harpen bewegte sich kein Roboter ohne menschliche Kontrolle.
Kein reiner Männertick
16 Teams, darunter auch Gäste aus Österreich, den Niederlanden, England und Belgien, waren angereist. „Ich mag es, Dinge zu bauen und zu zerstören. Aber es ist nur Spaß!“, sagte der Engländer David Weston (27) aus Carterton in Oxfordshire. Er hat zwölf Roboter, die er fast alle mit einer einzigen Fernsteuerung bedienen kann.
Roboterkampf ist jedoch kein reiner Männertick. Carlijn Meyboom (30) aus Eindhoven baut seit 13 Jahren Roboter. „Das Schöne ist, etwas zu bauen, das im Kampf getestet werden kann und wenn es dann auch funktioniert“, sagte sie. An ihrem Roboter „Yes“, den sie mit bunten Plüschwürmern dekoriert hat, bastelt sie seit sechs Jahren.