Bochum. .

Das ist schon beeindruckend, wenn aus dem „Blech von der Rolle“ ein Stückchen abgeschnitten wird und dann unter der Presse landet, die daraus ein Bodenblech formt. Da wackelt die Wand. Beim Blick ins Presswerk des Opel Werks I - eine Riesenhalle mit 58.000 qm Fläche - erleben die WAZ-Leser, wie kleine Teile des Opel-Zafira entstehen.

Nach gut zweistündiger Führung durch Helmut Rechner ist die Gruppe nicht nur leicht ermüdet, schließlich wurden einige Meter und Treppen bewältigt, sie hat auch erfahren, wie ein Auto heute gebaut wird.

Opel Zafira vom Band

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„Dickschicht“ in der Lackiererei

20 Stunden dauert es vom ersten Schlag bis zum Starten des Motors im fertigen Auto. Rund 600 Autos rollen pro Produktionstag aus dem Werk . Mit der Fertigung des Zafira Tourer-Modells ging die Produktion am 26. September 2011 an den Start. Ende 2014 soll sie enden, wie der Opel-Vorstand angekündigt hat.

Beim Gang durch die Fertigungshallen wird deutlich, dass Kollege Roboter intensiv mitarbeitet: zum Beispiel beim Zusammenfügen von Boden und Seitenflächen des Autos und beim Verschweißen der Karosserie. Hinter den Mauern des Werk I, dass 1962 den Betrieb aufnahm, damals wurde der Opel Kadett A produziert, sind längst moderne Zeiten eingezogen.

Es wird detailliert das Auto montiert, das ein Kunde bestellt hat. Am Band rollt eine rote, eine metallic-blaue, eine weiße Karosse hintereinander. Alle denkbaren Ausstattungsvarianten sieht ein Opelaner in einer Schicht. Komponenten kommen von Zulieferern. Zum Beispiel liefert Johnson Controls die fertig montierten Sitzgarnituren an, ein anderer Dienstleister die Räder. Alles läuft „just in time“. Lange schon werden keine Motoren mehr in Bochum produziert; sie kommen aus Ungarn und aus Kaiserslautern.

Viele historische Opel

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Testfahrt auf einer 150 Meter lange Rüttelstrecke

Neun Stunden braucht die Neuwagen-Karosse, um durch die Lackiererei zu laufen. Die WAZ-Leser tauchen virtuell mit ein in die kathodische Tauchlackierung für bis zu sechs Zafira gleichzeitig. Wenn die Karossen auftauchen, besitzen sie eine „Dickschicht“ .

Qualitätsprüfungen pflastern den Produktionsweg. Am Ende geht dann ein Testfahrer auf eine 150 Meter lange Rüttelstrecke - nur äußerst selten findet er eine Schraube, die Krach macht.

Man produziere Qualität, jeden Tag, unabhängig von Negativ-Nachrichten. Und es seien besondere Zeiten, macht Opel-Werksleiter Manfred Gellrich der WAZ-Besuchergruppe deutlich. Die Werksschließung 2014 sei nach seiner Sicht nicht rückholbar: „Wir sind an einer Stelle, wo wir überlegen müssen, wie wir die Sache anständig miteinander beenden können.“