Bochum. . Kämpfen, bis das Öl fließt: Bei ihrem Vereinstreffen ließ die German Roboteers Association ihre Metallungetüme gegeneinander antreten. Bei den Roboterkämpfen ist von der Kreissäge bis zur Axt alles erlaubt - außer Schusswaffen.
13 Kilogramm Stahl, Kreissägen, Hämmer und Äxte, angetrieben von Elektromotoren – am Wochenende gingen in Bochum die Roboter aufeinander los. Gut geschützt hinter Plexiglasscheiben standen die Steuermänner und versuchten, den gegnerischen Roboter kampfunfähig zu machen.
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Die German Roboteers Association (GRA) hatte zum Turnier geladen. Ein Wochenende prallte in der Turnhalle an der Harpener Heide Metall auf Gummi, Aluminium gegen Eisen. „Ein bisschen speziell sind wir schon“, räumte Dirk Kasten, der Vorsitzende der GRA ein. Alle sechs Monate lädt der 41-jährige Architekt seinen Verein zum Turnier. Die 36 Mitglieder kommen von weit her, Österreich, Regensburg und Berlin. Seit drei Jahren finden der Wettkampf in Bochum statt. Dann packt jeder der Roboter-Verrückten seine Metall-Ungeheuer ein – manchmal auch seine Familie – um sich mit den anderen zu messen.
"Wir sind anders als klassische Modellbauer"
Angefangen hat alles vor rund sechs Jahren. Inspiriert durch die Fernsehsendung „Robot-Wars“ informierte sich Kasten über das seltsame Hobby. Über das Internet fanden sich dann andere Roboterpiloten. „Wir sind anders als klassische Modellbauer“, erklärte Kasten. Ihre Roboter müssten nicht schön und detailgetreu sein, „es kommt auf Kreativität und Stabilität an“, so Kasten. Ingenieur muss man dazu nicht sein, aber technikverliebt, immerhin gibt es keine Bausätze.
„Das Teure an dem Hobby sind Elektronik und Akkus“, zählte der Roboterfan auf, der Rest komme meist aus dem Baumarkt oder vom Schrottplatz. Mit Planung und Konstruktion sitzen die Hobbyingenieure dann rund sechs Monate an ihren Maschinen, „ich habe aber auch schon mal einen Roboter in zwei Tagen fertig gemacht“, so Kasten.
Fast alles ist erlaubt
Und das alles nur um die mühevoll konstruierten Roboter dann gegenseitig kaputt zu machen? „Auf die Zerstörung kommt es uns gar nicht so sehr an“, erklärte Kasten, die müsse man nur in Kauf nehmen. Oft seien es nur Kleinigkeiten, die nach einem verlorenen Kampf repariert werden müssten, berichtete er. Dementsprechend wurde auch fleißig geschraubt, gelötet und gehämmert in der Turnhalle.
Dann wurden die nächsten Kombattanten in die Arena gestellt, zwei „Schiebebots“ und ein „Spinner“. Das Startsignal ertönte und mit Motorenheulen rollten die Metallmonster aufeinander los – Umwerfen, aufspießen oder in die Grube stoßen, alles ist erlaubt. „Fast“, schränkte Kasten ein, „natürlich dürfen die Roboter keine Schusswaffen haben“.