Bochum.
Ute Traunsberger koordiniert Infoveranstaltungen der Studien- und Berufsorientierung an der Heinrich-Böll-Gesamtschule. Es ist ein weites Feld mit vielen Angeboten und Möglichkeiten.
Wie behalten Sie und damit auch die Schüler den Überblick bei diesen ganzen berufsvorbereitenden Maßnahmen?
Ute Traunsberger: Da muss man filtern und ein klares Konzept entwickeln. In der EF, der Einführungsphase der Oberstufe fangen wir vorsichtig an. Unser Schwerpunkt liegt auf der Q1, also der ersten Qualifikationsphase. Da bieten wir verschiedene Veranstaltungen an, es gibt eine Themenwoche. Das zweite Standbein ist die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur.
Wie bringt man diese Veranstaltungen im normalen Unterricht unter?
Traunsberger: Man muss sie irgendwie in den Unterricht integrieren. Das ist Zeit, die man zusätzlich braucht, das ist aufwändig zu organisieren.
Wie wird das finanziell getragen?
Traunsberger: Kosten haben wir nicht. Wenn irgendeine der Firmen irgendetwas anderes wollte außer Kaffee, würde alles zusammenbrechen. Die Firmen nehmen nichts. Sie verstehen das eben auch als Werbung.
Glauben Sie, dass ihre Bemühungen auf fruchtbaren Boden fallen?
Traunsberger: Wir alle hier an der Schule halten das für sinnvoll. Es ist halt ein Prozess, dass sich unsere Arbeit als selbstständiger Baustein etabliert. Wir sind seit 2006 Siegelschule. Es sind Stellen geschaffen worden. Wir bekommen aber auch Rückmeldungen von Schülern, die sagen, dass sie das oftmals als lästig empfinden. Sie müssen sich dann halt mir ihrer Zukunft auseinandersetzen, das scheuen sie sich. Einige wissen auch schon genau was sie machen wollen. Die würden die Zeit dann gerne anders nutzen.
Der Input scheint zu stimmen. Der Output auch?
Traunsberger: Man könnte immer noch mehr machen. Aber wir sind da mit unseren Angebot schon am Limit des Machbaren. Ich mache in jedem Jahr eine Abfrage bei den Abiturienten, ob sie schon wissen, was sie werden wollen. Ein Großteil kann noch nicht sagen kann, wo es hingehen wird.
Das hört sich nach Frust an.
Traunsberger: Nein, es ist eher Bedauern, dass wir nicht alle erreichen. Wir würden gerne die große Masse erreichen und wollen Qualifizierung in allen Belangen. Das aber gestaltet sich schwierig.