Bochum..
Mit 7,5 Millionen Euro finanziert der Bund den Einsatz von 39 Schulsozialarbeitern in Bochum bis Ende 2013. Das Geld kommt aus dem Bildungs- und Teilhabepaket mit dem Ziel, Kinder auch aus sozial schwachen Familien zu unterstützen.
Das Gesetz ermöglicht die Teilhabe etwa an Klassenfahrten, an der Mittagsversorgung, am Vereinssport und an Nachhilfeunterricht. Die Schulsozialarbeiter werden zum Start ab Februar zunächst aufsuchend, also in den Familien, tätig werden, um beim Ausfüllen jener Anträge für die Leistungen behilflich zu sein. „Bislang nehmen etwa 60 Prozent aller Berechtigten die öffentliche Unterstützung in Anspruch“, sagt Martin Stempel vom Schulverwaltungsamt. Die 39 Schulsozialarbeiter (31 in Vollzeit) werden an 63 Schulen eingesetzt, von der Grund- über die Förderschule bis hin zum Gymnasium, um breit zu streuen. Damit profitieren rund zwei Drittel aller Bochumer Schulen von diesem zusätzlichen Angebot.
„Die Standorte wurden nach Kriterien wie Sozialindex und Migrationsanteil ausgesucht; so fiel die Wahl u.a. auf Stahlhausen, Goldhamme, Langendreer, Werne, Teile von Wattenscheid“, so Christian Rohde vom Jugendamt, wo die Sozialarbeiter angedockt werden. Zum Teil werden sie an Schulen Sprechzeiten anbieten und Büros haben.
Zu den Arbeitsschwerpunkten der Sozialarbeiter gehört es also zunächst vor allem, den Kontakt zu den Eltern zu pflegen. „Danach beginnt die klassische Schulsozialarbeit“, soweit Martin Stempel. Überdies sollen sie mitwirkende Vereine und weitere Partner für soziale und kulturelle Angebote gewinnen. Ihre Aufgabe ist auch, schulmüde Jugendliche wieder ins Schulsystem zu integrieren, Jugendlichen bei der Berufsorientierung zu helfen und Unterstützungsleistungen einzuwerben. Ihnen zur Seite stehen Straßensozialarbeiter und deren Erfahrung.
Insgesamt sind damit rund 80 Schulsozialarbeiter im Stadtgebiet tätig; vier städtische sind bislang schon an Haupt- und Förderschulen im Einsatz, hinzu kommen Lehrkräfte, die über das Land zu Sozialarbeitern umgeschult wurden. Martin Stempel: „Die Finanzierung hat der Bund bis Ende nächsten Jahres sichergestellt. Wie es danach weitergehen wird, ist noch völlig offen. Ich hoffe aber, dass das Angebot bestehen bleibt.“