Mitte. . 89 Jugendliche sind beim dritten IT-Fitness-Sommercamp in Bochum dabei, dass im und rund um das Rewirpowerstadion stattfindet. Hier lernen sie neue Sportarten kennen und können sich für die Berufswahl insprieren lassen.

Sie spielen Fußball und sie lernen Berufe kennen, probieren Parkour aus und üben, Reifen zu wechseln, sie boxen und schnuppern in Computerprogramme hinein: 89 jugendliche Teilnehmer sind in diesem Jahr beim dritten IT-Fitness Sommercamp dabei, das im und rund ums Rewirpowerstadion stattfindet.

„Sie alle kommen aus freien Stücken, um hier eine Woche ihrer Ferien zu verbringen und zu lernen; das finde ich schon bemerkenswert“, erklärt Benjamin Bödecker, Sozialarbeiter beim Fan-Projekt Bochum. Gemeinsam mit der hiesigen Agentur für Arbeit und dem Verein IT-Bildungsnetz veranstaltet das Fan-Projekt dieses kostenlose Camp für Schüler zwischen 14 und 18 Jahren. Das Programm ist abwechslungsreich, beinhaltet aber immer auch berufsorientierte Workshops.

Beteiligt sind Unternehmen und Einrichtungen aus der Region wie Autohäuser, Bogestra, Knappschaft, Sparkasse, Polizei. Diese stellen sich und ihre Ausbildungsangebote vor. „Ziel ist es, den Jugendlichen bei der Jobsuche zu helfen, Neigungen und Ideen zu entwickeln“, sagt Bödecker. Adressaten sind junge Leute aller Schulformen, denen unterschiedliche Branchen vorgestellt werden.

Doch ganz ohne Spaß würden die meisten von ihnen dann wohl doch nicht mitmachen. So probieren sie einen ausgewählten Mix interessanter Sportarten aus; darunter etwa Parkour in der Rundsporthalle mit Pablo Giese, der den Jungs und gut 20 Mädels zunächst mit Turngeräten beibringt, wie sie Hindernisse überwinden oder an Wänden hochlaufen können. Sie mühen sich ab, um für Streetdance gelenkiger zu werden, lernen den Teamgeist zu schätzen, der beim Fußball unerlässlich ist.

Ein weiterer Aspekt ist die gesunde Ernährung: Täglich wird eine Gruppe aus dem Camp unter Anleitung von Profis die gesamte Gruppe bekochen, und sie verwenden ausdrücklich viele vitaminreiche Zutaten.

Angesichts zunehmender Gewalt in den Stadien ist erstmals auch ein Projekt zur Gewaltprävention samt Anti-Aggressionstraining hinzugenommen worden. Dazu gehört etwa auch, beim Boxen fair zu bleiben, Disziplin und Selbstbeherrschung beim Sport zu üben. Bödecker: „Wir werden überdies mit Jörg Zedler einen szenekundigen Polizeibeamten zu Gast haben, der von seinen Erfahrungen berichtet und den Jugendlichen Tipps gibt, wie sie Konfliktsituationen aus dem Weg gehen können.“

Einige Jugendliche sind bereits zum dritten Mal mit von der Partie und es kommen sogar solche, die bereits einen Ausbildungsplatz gefunden haben – nur so aus Spaß.