Bochum.

Dass Osterferien sind, hindert diese jungen Menschen nicht am Lernen. Milena Schneider ist ihrer Mutter sogar dankbar, dass sie ihr die Möglichkeit geschaffen hat, in der schulfreien Zeit lernen zu können und sie angemeldet hat.

„Sie weiß, dass ich mich für Naturwissenschaften interessiere.“ Die 14-Jährige ist in dieser Woche jeden Tag aus Hattingen nach Bochum zur RUB gefahren. Zusammen mit 44 anderen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9 schaut sie in ihr noch unbekannte Welten. Sie nimmt an der Physik-Projektwoche der RUB teil.

Mehr Anmeldungen als Plätze

Seit 2003 bietet die Fakultät für Physik und Astronomie – nicht durchgängig aber regelmäßig – diese kostenlosen Lern-Zusatztage an. Drei Projektgruppen gibt es diesmal: Physik in der Medizin, Astronomie und Kunst der Bewegung. Dass die Naturwissenschaft eher jungslastig ist, fällt in dieser Projektwoche nicht auf. Yasemin Cam, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät und „Gruppenleiteri“, kennt den Grund dafür. „Wir achten darauf, dass das Mischverhältnis stimmt.

Wir hatten mehr Anmeldungen als Plätze zu vergeben. Im Zweifelsfall entscheiden wir uns dann für ein Mädchen.“ Wenn im Herbst die zweite Projektwoche stattfindet, ist diese sogar ausschließlich für Mädchen. „Sie melden sich eher an“, sagt Cam, „wenn sie wissen, dass andere Mädchen da sind.“

Große Begeisterung für Physik

Was in dieser Frühlingswoche alle eint, ist die Freiwilligkeit der Teilnahme und die mehr oder weniger große Begeisterung für Physik oder Astronomie. Jakob Härterich, er besucht die Hildegardis-Schule, macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass er es „mit Physik gar nicht so hat. Da bin ich eher Vierer-Kandidat.

Ich habe meine Stärken in Biologie und Chemie, möchte später gerne Medizin studieren. Ich möchte Zusammenhänge verstehen“. Deshalb ist er in der Gruppe „Physik in der Medizin“. Diese 15 Schülerinnen und Schüler schauen sich zum Beispiel die Funktionsweise eines Ultraschallgerätes an.

Damyanti Koch dagegen weiß genau, wo ihre berufliche Reise hingehen soll. Die 14-jährige, die die Graf-Engelbert-Schule besucht, möchte „am liebsten Neuro-Chirurgin werden“. An Ähnliches denkt Milena Schneider. Sie möchte „Herz- oder Hirnchirurgin werden“. Wenn die beiden später ein Studium aufnehmen, könnten sie sich an der RUB wiedersehen. „Das wäre nicht ungewöhnlich“, sagt Cam. „Für viele Schülerinnen und Schüler ist die Teilnahme an der Projektwoche die erste Kontaktaufnahme mit der Uni, an der sie später studieren. Wir sehen ganz viele wieder, die hier waren.“ In den Osterferien, freiwillig.