Bochum. Viele hundert Tierfreunde kamen zum Frühlingsfest im Tierheim. Dort konnten die Besucher bei Führungen hinter die Kulissen des Hauses blicken. Dort lebt seit kurzem auch eine Katze, deren Besitzer die Polizei alarmiert hatten, weil sie Angst vor ihrem eigenen Tier gehabt hatten.

Einen umfangreichen Blick hinter seine Kulissen ermöglichte am Sonntag das Tierheim beim „Frühlingsfest“. In Führungen wurde den Besuchern genau gezeigt, wo die Hunde, Katzen und Kleintiere untergebracht und versorgt werden. Sei es im Ärztezimmer, in den Isolierstationen, in der „Hundeküche“ oder der Wäschekammer. Das Interesse war groß. Insgesamt kamen nach Schätzungen des Tierheims 400 bis 600 Menschen.

In einer Führung von Katzenpflegerin Melanie Dornseiffer erfuhren die Besucher zum Beispiel, das vor einigen Tagen die Besitzer einer Katze die Polizei gerufen hätten, weil sie Angst vor ihrem eigenen Tier bekommen hätten. Angeblich wurden sie von der Katze sie attackiert. „Da ist die Polizei aufgelaufen und hat die Katze verhaftet“, sagte die Tierpflegerin in der „Auffangstation“, in der alle Neuankömmlinge durchgecheckt werden. Im Tierheim selbst habe sich die Katze aber bisher nichts zu Schulden kommen lassen. Ihr weiterer Verbleib steht noch in den Sternen. Außerdem erfuhren die Besucher von einer Frau, die ihre entlaufene und später gefundene Katze nur deshalb nicht abholen wollte, weil es eine Rechnung gab. „Was sind die Tiere heute noch dem einen oder anderen wert!?“, fragte Melanie Dornseiffer in die Runde.

Feuchtbiotop im Tierheim muss erneuert werden

Mit den Führungen wollte das Tierheim auch zeigen, wie die Unterkünfte nach der äußerst umfangreichen Sanierung der Dächer geworden ist. Diese war erforderlich gewesen, weil die alten Dächer von drei der vier Hundehäusern und des Büros stark verschimmelt waren. Rund 360.000 Euro hatten diese mehr als ein Jahr dauernden Arbeiten gekostet. Großteils wurde alles durch Spenden und Fördergelder finanziert - und die Tierliebe von Handwerkern, die für wenig oder gar kein Geld mitgeholfen hatten.

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Auch am Sonntag könnte die Tierheim-Kasse ein klein wenig aufgebessert werden: alle Einnahmen, die durch einen Flohmarkt, einen Stand mit gebrauchtem Haustier-Zubehör und dem Verkauf von selbst zubereitetem Essen und Trinken generiert werden konnten. „In anderthalb Stunden sind 16 Kilo veganes Curry weggegangen“, freute sich die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Bettina von der Heiden.

Nächste Spendenprojekt steht an

Nach der Dachsanierung steht das nächste Spendenprojekt an. Der Kunststoffboden des Teiches im Zentrum des Heims ist kaputt. Eine Gesamterneuerung des Feuchtbiotops, in dem Wasserschildkröten, Goldfische und Wasservögel leben sollen, würde 10.000 bis 13.000 Euro kosten. Durch einen Sponsor, eine Firma aus Bochum, die die Vorarbeiten leistet, können die Kosten nun gesenkt werden. Zusätzlich hat das Tierheim Fördergelder beantragt. Zusammen mit den Einnahmen des Festes soll die komplette Finanzierung stehen.