Bochum. Der Tierschutzverein Bochum, Hattingen und Umgebung braucht einen neuen Vorstand. Er besteht statt der erforderlichen fünf nur noch aus zwei Kräften, so dass die Handlungsfähigkeit eingeschränkt ist. Am 12. Dezember sind Neuwahlen.

Der Vorstand des „Tierschutzvereins Bochum, Hattingen und Umgebung e. V.“, der das Tierheim an der Kleinherbeder Straße in Querenburg betreibt, muss einen neuen Vorstand wählen. Der bisherige, der aus fünf Tierfreunden bestand, ist im Laufe des Jahres immer weiter geschrumpft, so dass jetzt nur noch zwei Kräfte an Bord sind: die 1. Vorsitzende Christina Schneider und Jill Grünendahl. Alle anderen haben sich nach und nach zurückgezogen.

Das bestätigte am Freitag Christina Schneider auf WAZ-Anfrage. Der Vorstand sei „nicht mehr handlungsfähig, wenn etwas Großes anliegt“ - etwa Bauaufträge oder Personaleinstellungen. Alltagsgeschäfte wie das Bezahlen des Futters und der Tierarztrechnungen würden indes weiterhin normal erledigt.

In diesen Tagen erhalten die rund 1300 Mitglieder des Tierschutzvereins eine Einladung zu den Neuwahlen. Sie finden am 12. Dezember in einer Gaststätte in Bochum statt. Schätzungsweise, so Christina Schneider, würden aber nur 40 bis 80 Tierfreunde erscheinen. Sie selbst, sagt die Vorsitzende, werde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr kandidieren. Vier Jahre lang leitete sie den Verein. Sie glaubt, dass sich nun andere fünf Personen finden werden.

Fördergelder vom Land für Dachsanierung

Als Grund für das Ausscheiden der Vorstandsmitglieder in diesem Jahr nennt sie die starke Arbeitsbelastung. Es sei ein Ehrenamt, und die meisten gingen einem Beruf nach. Der Zeitaufwand sei einfach groß. Das merke man oft erst, wenn man im Amt sei.

Auch der neue Vorstand wird viel zu tun haben, denn die Sanierung der kompletten Dächer im Tierheim wegen Schimmels sind nach einem Jahr immer noch nicht abgeschlossen, weil der vierte und letzte Bauabschnitt noch aussteht. Seit Sommer war eine Zwangspause erforderlich, weil kein Geld mehr vorhanden war.

Mittlerweile hat der Vorstand aber vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Fördergelder in Höhe von rund 55.000 Euro erhalten. Damit kann nun auch das Dach des letzten Hundehauses saniert werden. Insgesamt liegen die Sanierungskosten, so Christina Schneider, zwischen als 250.000 bis 280.000 Euro. Der Großteil sei durch Spenden finanziert worden, das andere durch Eigenmittel.

Zurzeit sind 23 Hunde dort untergebracht, außerdem Katzen und Kleintiere. Wenn die Sanierung Ende Januar beendet sein soll, werden wieder mehr Hunde aufgenommen.