Bochum. Am 9. April wird bei Opel in Bochum noch einmal ein Betriebsrat gewählt. Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel spricht von der „schwierigsten Herausforderung seit Bestehen des Werkes“. Durch eine geringe Zahl an wählbaren Listen wollen Belegschaft und Betriebsräte Einigkeit demonstrieren.

2014 ist ein Wahljahr. Aber nicht nur am 25. Mai wird abgestimmt, wenn es um die Sitze in Stadtrat und Europaparlament geht. Zuvor gehen auch die Beschäftigten von Opel noch einmal an die Urne. Am Mittwoch, 9. April, wird über die Zusammensetzung des neuen und wohl letzten Betriebsrats des Unternehmens in Bochum abgestimmt. Voraussichtlich wird die Wahlbeteiligung so hoch sein, wie es sich die Politik für Parlamentswahlen in den kühnsten Träumen nicht mehr vorstellen mag. Zwischen 80 und 85 Prozent der Opelaner haben in der Vergangenheit immer ihr Kreuzchen gemacht.

Daran wird sich wohl auch diesmal nichts ändern. Zumal, so Rainer Einenkel, „Belegschaft und Betriebsräte vor den schwierigsten Herausforderungen seit Bestehen des Werkes“ stehen“. Der Betriebsratsvorsitzende wurde Ende 2004 zum ersten mal an die Spitze des Gremiums gewählt, dem er seit 1988 angehört. Zur Wahl aufgerufen sind 3800 Beschäftigte im Stammwerk, im Warenverteilzentrum Neovia, der Fahrzeugübernahmegesellschaft AFG sowie dem Tüv-Nord Bildung Opel (Aus- und Weiterbildung). Sie wählen 25 Betriebsräte, sechs weniger als noch 2010.

Solidarität für Opel

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    Diesmal sechs anstatt 13 Listen

    Antreten werden nicht mehr 13 Listen wie noch vor vier Jahren. Angemeldet haben sich beim Wahlvorstand diesmal sechs Listen, darunter „Wir gemeinsam“ um Einenkel. Er hat angekündigt: „Wir treten gemeinsam an und nicht mehr auf verschiedenen Listen. In dieser Zeit brauchen wir kein Gegeneinander oder Spaltung der Betriebsräte und Belegschaft.“ Zur Liste gehören auch Mitglieder drei starker, ehemaliger „Oppositionslisten“, nämlich von „Klartext“, „Dialog“ und „Neue aktive Metaller“.

    Innerhalb des aktuellen Betriebsrats geht derweil ein Rechtsstreit weiter. Die vor dem Arbeitsgericht mit einer Klage gegen den Betriebsrat gescheiterte Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann (Liste „Offensiv“) hat Berufung eingelegt. Das Landesarbeitsgericht Hamm wird am 21. März darüber verhandeln.