Bochum. . Nach fast 25 Jahren beendet die Kunststiftung NRW ihre Förderung der “Impulse“-Biennale. Schon im vergangenen Jahr musste das Programm arg zusammengestrichen werden, weil erhoffte finanzielle Unterstützung ausgeblieben war. Die freie Theaterszene ist geschockt. Doch nicht nur sie.
Diese Nachricht schockte vor ein paar Tagen (nicht nur) die freie Theaterszene: Die Kunststiftung NRW beendet nach fast 25 Jahren ihre Förderung der „Impulse“-Biennale. Keine gute, aber immerhin eine Tradition: Schon beim letzten Mal, im vergangenen Jahr, musste das Festivalprogramm abgespeckt werden, weil die erhoffte Projektförderung der Bundeskulturstiftung ausgeblieben war.
Keine auskömmliche Finanzierung
Nun scheint das Fundament des Nachwuchsfestivals final erschüttert. In den letzten Jahren hatte die Förderung durch die Stiftung 150.000 Euro betragt, nach intensiven Gesprächen beantragte das Festival in diesem Jahr 200.000 Euro Zuschuss, und bekam – gar nichts.
Der drohende Knock-Out hat Auswirkungen auch auf Bochum, unsere Stadt ist seit Beginn der „Impulse“ 1990 zentraler Spielort gewesen, vor allem das Prinz Regent Theater gab den aus Deutschland, Österreich und der Schweiz angereisten Off-Produktionen immer wieder Raum. Auch damit scheint nun Schluss zu sein. Das PRT kämpft selbst Jahr für Jahr um auskömmliche Finanzierung, und hat somit keinen Spielraum, um überregionale Aktivitäten mitzutragen.
Kommunale Mittel bereit gestellt
Anders die Stadt, die weiter einen Zuschuss in der Hinterhand hält, den aber wohl gar nicht ausspielen muss. „Wir haben kommunale Mittel von 28.000 Euro bereit gestellt“, so Kulturdezernent Michael Townsend – doch das ist (und war 2013 schon) zu wenig, um den „Impulse“-Machern Spielraum zu verschaffen. 25.000 Euro zusätzliche Mittel, die vor Jahren noch durch Stiftungen eingeworben werden konnten, gibt es auch nicht mehr.
Somit wäre Bochum praktisch von vornherein „draußen“ gewesen. „Wäre“ muss es deshalb heißen, weil sich die BO-Ausstattung des vom NRW-Kultursekretariat Wuppertal organisierte Festival schon bei der letzten Auflage ähnlich prekär zeigte. 2013 sprang das Schauspielhaus mit einer überraschenden Blutauffrischung von immerhin 16.000 Euro bei. Daran ist diesmal nicht gedacht. „Das Ganze ist bei uns im Haus aktuell kein Thema“, sagt Schauspielhaus-Sprecherin Hoenmanns.
Das letzte Wort über eine Fortsetzung scheint nach dem Beschluss der Landeskulturstiftung gesprochen, denn nun kämpft das „Impulse“-Festival mit einem signifikanten Fehlbetrag: 830.000 Euro hat der letzte Durchlauf 2013 gekostet, satte 100.000 Euro weniger als 2011. „800.000 Euro sind die Mindestsumme, um das Festival in einer sinnvollen Form überhaupt durchführen zu können“, betonte Florian Malzacher, Künstlerischer Leiter der „Impulse“.