Bochum. . Die 50-jährige Angela Dino möchte gern wieder Vollzeit arbeiten: in einer Arztpraxis oder in einer Krankenhaus-Ambulanz. Auf der Bochumer Gesundheitsmesse „Jobmedi“ hat sie nun Kontakte geknüpft. Nun wird sie ganz schnell eine Bewerbung abschicken.

Angela Dino möchte wieder arbeiten. Darum ist sie hier. Auf der Messe Jobmedi NRW im Bochumer Ruhrcongress will die 50-jährige Arzthelferin einen neuen Weg finden, um in ihren alten Beruf zurückzukehren. „Ich möchte wieder Vollzeit in einer Praxis oder in der Ambulanz eines Krankenhauses arbeiten, ich fühle mich bereit“, sagt sie.

Bis Juli war sie bei einem Chirurgen angestellt, dann lief ihr Jahresvertrag aus. Zuvor arbeitete die 50-Jährige jahrelang als Mini-Jobberin bei einem Gynäkologen, um sich um ihre Tochter kümmern zu können. In den vergangenen Monaten hat sie mehr als 50 Bewerbungen verschickt. „Ich habe Arztpraxen angeschrieben, auf gut Glück angerufen, mich an Personalvermittlungen gewandt“, erzählt sie. Ohne Erfolg.

Hoffnung auf neue Chancen

Bei der Jobmedi hofft Angela Dino auf eine neue Chance – sie ist zum ersten Mal auf einer Jobmesse. Im Ruhrcongresses sondiert sie die Stände. Vor allem Pflegepersonal wird fast überall gesucht, der Bedarf am Markt ist groß. In die Pflege möchte die Arzthelferin allerdings nicht.

Am Stand des Online-Jobportals Kliniken.de wird Angela Dino aufmerksam. Über das Internet hat sie sich noch nicht auf eine Jobsuche begeben. Nach kurzer Beratung nimmt sie sich vor, hier ein Profil anzulegen. „Schaden kann es ja nicht.“

„Mit über 50 wird es schwierig“

Kurz darauf kommt Angela Dino mit Silke Prante vom Personaldienstleister „hr medical“ ins Gespräch. Die Geschäftsbereichsleiterin klärt die Jobsuchende darüber auf, was sie schon länger geahnt hat: Die Berufsaussichten für Medizinische Fachangestellte – wie Arzthelferinnen inzwischen heißen – sehen im Alter nicht gerade rosig aus. „Arzthelferin bilden bei den Tarifzahlungen eine Ausnahme. Sie werden nicht nach Berufs-, sondern nach Altersjahren entlohnt. Besonders mit über 50 wird es da natürlich schwierig.“

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Zudem gebe es bereits viel älteres, gut ausgebildetes Personal, aber zu wenig junge Leute, berichtet Personaldienstleisterin Prante. Sie will sich dennoch nach Stellen für Angela Dino erkundigen. „Gleich Montag werde ich ihr meine Bewerbung schicken“, kündigt die Arzthelferin an und verlässt die Messe mit einem guten Gefühl.

Insgesamt waren nach Angaben des Veranstalters José Freitas an beiden Messetagen rund 4200 Besucher gekommen. Eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren. „Das war für uns als Veranstalter ein erleichternder Moment. Der Knoten ist geplatzt. NRW hat die Messe angenommen, so Freitas.