Bochum. Nach dem sensationellen Fund der ältesten je in Europa geborgenen prähistorischen Saurier-Fährte im Stiepeler Ruhrtal, laufen die Vorbereitungen zur wissenschaftlichen Auswertung auf Hochtouren. Derzeit liegt der rund 330-Millionen-Jahre alte Fund im Bergbaumuseum.

„Das ist ein Schatz, ich wache darüber wie eine Glucke über ihre Küken“, beteuert Dr. Michael Ganzelewski, Leiter der Sammlungen des Deutschen Bergbaumuseums. Der Schatz, den er meint, ist die rund 1,5 Tonnen schwere Steinplatte mit der Dino-Fährte. Sie gilt den Forschern als Schlüsselloch, durch das der Blick geht auf die versunkenen Welt vor rund 330 Millionen Jahren.

Geborgen wurde der Sandstein mit der Fährte eines sogenannten Tetrapoden am Ufer der Ruhr in Stiepel. Obwohl direkt ein Spazierweg daran vorbeiführt, blieb die Sensation – es handelt sich wohl um die älteste jemals in Europa gefundene Spur eines Urzeitsauriers – lange unentdeckt. Ein Hobby-Paläontologe, der im Herbst 2012 mit seinem Sohn die Gesteine studierte, machte den Fund. Am 17. Juni 2013 wurde sie unter großem öffentlichen Interesse geborgen und ins Depot des Bergbaumuseums transportiert.

Allergrößte Sorgfalt bei nächsten Schritten

Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Platte noch mehr Geheimnisse preisgeben kann, als bisher vermutet. Geht die Rechnung der Fachleute auf, könnte mit der aufgefüllten Fährte (eine Art erhabener Negativ-Abdruck) auch die Original-Eindrücke und damit auch der Grund mit seinen Sedimenten und Pflanzenrückständen mit erhalten und geborgen worden sein.

„Daher müssen die nächsten Schritte mit allergrößter Sorgfalt vorbereitet werden“, sagt Ganzelewski. Möglicherweise kommt es sogar zu einer Art Arbeitskongress, bei dem renommierte Paläontologen und die Vertreter verschiedener Geowissenschaften das weitere Vorgehen besprechen. Denn nichts wäre fataler, wenn bei einer vorzeitigen Bearbeitung oder gar Präparation Hinweise zerstört würden.

Dinospuren in Bochum

Besuch bei der Verwandtschaft: Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Besuch bei der Verwandtschaft: Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Stefan Voigt (li) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal halfen bei der Bergung des Fundes.
Stefan Voigt (li) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal halfen bei der Bergung des Fundes.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
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Erst, wenn alles abgeklärt sei, werde der Block am Stück oder in Einzelteilen nach Münster gebracht, wo er im Naturkundemuseum für eine Ausstellung präpariert wird.