Bochum. Die Dinos sind da - auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße in Bochum recken sie in den kommenden zwei Wochen im Freien, in Lkw-Hängern und in Zelten ihre massigen Schädel in die Luft. Lohnt sich ein Besuch? Wir haben uns vor Ort umgesehen und machten den Dino-Check.

10.000 Besucher, so die Erwartung der Schaustellerfamilie Sperlich, sollen in den nächsten 14 Tagen die Kassen zu „Europas spektakulärster mobiler Dinosaurier-Ausstellung“ auf dem Bochumer Kirmesplatz passieren.

„Comeback nach 65 Millionen Jahren“, prangt auf den Tafeln, die für das erste Gastspiel von Tyrannosaurus Rex und Co. in Bochum werben. 5000 Quadratmeter umfasst das umzäunte Ausstellungsgelände. 50 Dinos werden präsentiert: von den Vertretern in Haustiergröße bis hin zu mächtigen Ur-Riesen, die fast Einfamilienhausformat erreichen.

Kritik im Internet-Portal

Die meisten Modelle sind Leihgaben des niedersächsischen Dino-Parks Münchehagen. Aus Fiberglas, Polyester, Silikon oder Hartgummi wurden sie möglichst originalgetreu nachgebaut. Seit fünf Jahren sind sie auf Deutschland-Tour, bislang vorwiegend in kleineren Gemeinden. „Um NRW haben wir lange Zeit einen Bogen gemacht. Wir wollten unsere Ausstellung erst auf- und ausbauen, bevor wir uns in die Großstädte an Rhein und Ruhr trauten“, erklärt Giuliano Sperlich.

„Täuschend echt“, „detailreiche Szenen der urzeitlichen Welt“, „unvergessliches Erlebnis“, „Begeisterung“: Die Werbung der Schausteller kommt mindestens so gigantisch daher wie ihre Protagonisten. Ein erster WAZ-Rundgang am Freitag ließ die Sprüche auf Normalmaß schrumpfen. Nein: Wissenschaftlichen Ansprüchen genügt die Ausstellung trotz der durchaus informativen Begleittafeln und Filme in keiner Weise. An manchen zähnefletschenden Exponaten nagt der Zahn der Zeit. Der reklameschreierische Hinweis „Dinosaurier in Lebensgröße bis 27 Meter“ ist eine Lüge: Der höchste Dino misst acht Meter. Und: Die versprochenen „Animationen“ beschränken sich auf einige Bewegungen des Brustkorbs und der Augen sowie ein heiseres Röhren. Nicht umsonst warnt u.a. das Eltern-Onlineportal „kindsein.de“ vor einem Besuch: „Was gut klingt, ist eher Verdummung.“

Schau ist bis 6. Oktober zu sehen

Die Dinosaurier-Ausstellung bleibt bis Sonntag, 6. Oktober,
auf dem Kirmesplatz an der Castroper Straße aufgebaut.

Die Schau ist täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Erwachsene zahlen 9 Euro, Kinder 8 Euro Eintritt.

Für Schulklassen gibt es Ermäßigungen. Infos und Anmeldungen auf www.dinoinfo.de.

Das Team der Schausteller-Familie umfasst zwölf Mitarbeiter und Helfer. Nächste Station nach Bochum ist Wesel.

"Enttäuscht, aber mein Sohn findet’s super"

Gleichwohl: Für Kinder, die Dinos toll finden. kann die Schau spannend, ja lehrreich sein. Familien sind daher die erste Zielgruppe der Sperlichs: Die Hälfte der Besucher sind kleine Dino-Fans; für Schulklassen werden verbilligte Eintrittskarten angeboten. Und sollte es dem Nachwuchs dennoch langweilig werden, ist für Abwechslung gesorgt: Ab Mitte nächste Woche soll an der Castroper Straße ein „Ausgrabungsfeld“ mit Sand und Granulat aufgeschüttet werden. Die Jungen und Mädchen können ein Kunststoff-Skelett eines Dinosauriers freilegen, säubern und zusammensetzen.

Gut möglich, dass es in Bochum zu ähnlichen Kommentaren wie an der letzten Dino-Station in Duisburg kommt. „Der Eintritt ist teuer“, sagte Virginia Godoy Tener. „Ich bin ein bisschen enttäuscht. Aber mein Sohn findet’s super. Das zählt“.

Dinospuren in Bochum

Besuch bei der Verwandtschaft: Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Besuch bei der Verwandtschaft: Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Pressevertreter während der Pressebegehung des Fundes. Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Stefan Voigt (li) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal halfen bei der Bergung des Fundes.
Stefan Voigt (li) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal halfen bei der Bergung des Fundes.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Archeologen bergen zu Stein gewordene Abdrücke eines Sauriers der vor 316 Millionen Jahren lebte.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal,  treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
Stefan Voigt (helles shirt) und David Kranz, beide von einer Spezialistenfirma aus Ennepetal, treiben Keile in den Sandstein um die Platte mit den Abrücken zu lösen.
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