Bochum.

Patricia Brandt vom WAZ-Leserladen in der Bochumer Innenstadt hat schon vieles erlebt bei ihrer Arbeit. „Aber“, sagt sie am Freitagmittag, „das war schon wirklich ungewöhnlich, was heute Morgen hier passiert ist.“ Seit Freitag gibt es das Panini-Sammelalbum „Revier sammelt Revier“. Die WAZ ist beteiligt, bietet für Abonnenten einen Vorzugspreis für ein Set – Album und 50 Sticker – für 19.90 Euro an. „Das verkauft sich bestens“, sagt Patricia Brandt und hat schon wieder einen Kunden an ihrem Verkaufstisch stehen.

„Ich bin sonst bislang gar nicht der Panini-Sammler gewesen“, sagt er. „Die Fußball-Bilder habe ich jedenfalls nie gekauft.“ Aber jetzt das mit dem Revier, das sei nun doch etwas ganz anderes. „Das interessiert mich einfach. Da bin ich schon gespannt auf die Umsetzung und besonders auf die Motive, die Bochum abbilden.“ 288 Bilder gibt es in Summe. 19 davon haben mit Bochum zu tun.

Einteilung in Kapitel Stadt Teams

Das erste Motiv mit Bochumer Bezug ist das Bild mit der Nummer 17. Es geht um den ersten organisierten Massenstreik im Ruhrbergbau. Er begann 1889 in Bochum und Essen. Die Arbeiter forderten mehr Lohn und bessere Bedingungen. Bild Nummer 64 zeigt den Stadtpark, einen der ältesten kommunalen Landschaftsgärten im Ruhrgebiet. Er wurde 1876 angelegt. Auch das verrät das Album. Wie es mindestens genauso viel über das Ruhrgebiet zu lesen – und damit darüber zu lernen – gibt, wie es davon zu sehen gibt.

Revier sammelt RevierDie „normalen“ Panini-Alben, die also, in denen die Fans ihre Fußballer sammeln können, sind aufgeteilt nach Teams/Vereinen/Nationen. In „Revier sammelt Revier“ gibt es Kapitel. Das fängt an mit „Wir sind das Revier“, geht dann weiter über „Unsere Geschichte“, „Die Ruhrbarone“, „Schwarzes Gold Steinkohle“, „Eisen und Stahl“ bis hin zu „Grünes Revier“ und „Unser Revier“ und natürlich „Fußball im Revier“.

Ein echtes Stück Revier

Bernard Dietz taucht da auf, der Trainer beim VfL Bochum war. Natürlich gibt es auch Bilder mit dem VfL. Eins zeigt einen jubelnden Dariusz Wosz, der der Mittelfeldmotor des erfolgreichen Teams in der Saison 1996/97 war, als das Team unter Trainer Klaus Toppmöller in die Herzen der Fans und das Achtelfinale des UEFA-Cups stürmte. Fehlen darf nicht: Peter Neururer. Es ist eins der aktuellsten Bilder. Es ist aus dem Jahr 2013. Er ist zu sehen mit frisch blau und weiß gefärbten Haaren. Eine Wette hatte dafür den Ausschlag gegeben.

Es folgen später im Album noch Bergbaumuseum, Schauspielhaus, Tana Schanzara, RUB und U-Bahn am Lohring. Bochum ist eben auch: ein echtes Stück Revier.