Hattingen. Das Sammeln von Panini-Bildchen ist Kult. Zur Veröffentlichung von „Revier sammelt Revier“ erzählt ein WAZ-Redakteur von seiner Leidenschaft.

Panini. Kult. Leidenschaft. Nein, ich schreibe hier nicht über italienische Brötchen, sondern über Sammelbildchen. Klebesticker, die Eltern schon mal in den Wahnsinn treiben, die einen nicht loslassen. Fußball, Popstars, Kino – ich bin ein Fan von Kindesbeinen an, immer wieder habe ich gesammelt. Heute kommt nun ein ganz besonderes Album auf den Markt: „Revier sammelt Revier“ – 288 Bildchen aus dem Ruhrgebiet. Natürlich auch welche aus Hattingen.

Rückblende, Herbst 1981. Ich bekomme ein Tütchen Fußballbilder in die Hand. Kurz vor meinem achten Geburtstag war es damit um mich geschehen. Ich weiß zwar nicht mehr, ob Norbert Dronia von Arminia Bielefeld mit seinen Stablocken darin war, Atli Edvaldsson, die alte Grinsekatze von Fortuna Düsseldorf, oder Jogi Löw, damals Eintracht Frankfurt, mit einer Art Vogelnest auf den Kopf und Schnörres im Gesicht (jaja, die Haarmode der frühen 80er Jahre). Ist auch egal. Ich weiß nur noch, dass ich so lange gequengelt habe, bis Mama und Papa mir endlich das Album und weitere Tütchen gekauft haben. Immer wohl dosiert, getauscht wurde auf dem Bredenscheider Schulhof. Heiße Ware: Karl-Heinz Rummenigge, damals der beste Fußballer Europas. Keiner hatte ihn, jeder wollte ihn – klappte aber erst mit der Nachbestellung. Trotzdem war für mich und viele Mitschüler fortan klar: Fußball ist unser Kleben!

Meine Heimat, meine Bilder

Der Panini-Verlag erweiterte im Laufe der Jahre seine Palette: Popstars, Kinofilme, anderes Gedöns – ich sammelte und sammelte. Mal mehr, mal weniger, immer weiter. Auch heute noch. WM-Alben sind Pflicht, zuletzt gab es zudem die Fußball-Klassiker, eine ganz besondere Kollektion, die vor allem älteren Semestern Freude macht.

Revier sammelt RevierMorgen geht es also wieder los. „Revier sammelt Revier“. Meine Heimat, meine Bilder. Ist das eine Vorfreude, seitdem ich weiß, dass es dieses Album geben wird. Hattingen ist auch gleich auf dem Titel vertreten – und zwar mit Frida Gold, der Deutschpop-Band um Alina Süggeler, die zurzeit die bekannteste Exportmarke ist.

Doch damit nicht genug: der Rauendahler Schiebeweg (die erste auf eisenbeschlagenen Schienen betriebene Bahn im Jahr 1787) ist verewigt, natürlich ein Foto der Stadt (Untermarkt mit Altem Rathaus und dem schiefen Georgs-Kirchturm) und noch mal Frida Gold als Klebebildchen (No. 220). Was fehlt: die Henrichshütte!

Dafür gibt es Currywust-Pommes und etwas Pott-Schnauze. Mein liebster Spruch: „Kinna, tut die Omma ma winken. Aber nich mit die Hände anne Scheibe – dat gibt Finger!“

Ich sammel’ – sammeln Sie mit!