Bochum. Ein anonymer Drohbrief hat das Bochumer Jobcenter in Aufruhe versetzt. In dem in handschriftlicher Druckschrift verfassten Brief warnt der unbekannte Absender vor einer „Bombenstimmung“. Mit einem Rundbrief bittet die Geschäftsführung insgesamt rund 500 Mitarbeiter, besonders wachsam zu sein.

Das Jobcenter Bochum hat in der vergangenen Woche einen Drohbrief erhalten. Darin warnt ein Anonymus (oder mehrere) vor einer „Bombenstimmung“. Der Brief, der am Montag per Fax und am Mittwoch auch per Briefpost ankam, war mit den Worten überschrieben: „Bekennerschreiben kommender Taten gegen Ihre Einrichtungen“ und sei auch an „mehrere Ämter“ in NRW gegangen.

Weiter heißt es in dem in handschriftlicher Druckschrift verfassten Brief: „Wir sind 20 Kunden von Ihnen, die sich nix mehr gefallen lassen werden.“ Man habe „nix mehr zu verlieren“. Dann folgt eine scharfe Kritik an der Arbeit des Jobcenters. Genannt werden auch 20 weitere Orte in NRW, in denen man „tätig“ werden wolle. Ein konkreter Zeitpunkt für einen angeblich Anschlag wird aber nicht genannt, auch Forderungen werden nicht gestellt. Dennoch nimmt die Polizei das Schreiben ernst.

Keine Anzeichen für eine konkrete Bedrohungslage

Johannes Rohleder, Sprecher des Jobcenters, bestätigte am Freitag auf WAZ-Anfrage den Eingang des Drohbriefes. Geschäftsführerin Martina Fischer hat sofort die Polizei informiert und mit ihr Gespräche geführt. Außerdem informierte sie die insgesamt rund 500 Mitarbeiter an allen sieben Standorten des Jobcenters in Bochum.

Es gebe zwar keinerlei Anzeichen für eine konkrete Bedrohungslage – aber man möchte die Belegschaft dennoch sensibilisieren. Der Tenor: Seid bitte wachsam, haltet die Augen auf. Wenn jemandem etwas Verdächtiges auffalle, solle er sofort Bescheid geben oder 110 wählen.

Äußere Sicherheitsmaßnahmen wurden nicht verschärft. Schon jetzt ist an drei Standorten ein Sicherheitsdienst ständig präsent, in den anderen ist dies nur wechselseitig der Fall.

Erst am 2. Januar ist das Jobcenter wieder geöffnet. Am 27. und 30. Dezember ist nur ein Notdienst eingerichtet.