Bochum. Gegen einen ehemaligen Rechtsanwalt aus Bochum hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Es geht um vier Verkehrsverstöße - unter anderem Fahren unter Drogeneinfluss. Es droht aber noch eine weitere Anklage. Seine Kanzlei in der Innenstadt lief viele Jahre sehr erfolgreich. Inzwischen hat er seine Zulassung verloren.
Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen lange Zeit renommierten Bochumer Rechtsanwalt erhoben. Das erklärte die Behörde am Freitag gegenüber der WAZ. Der 52-Jährige soll mehrfach unter Einfluss illegaler Drogen Auto gefahren sein und sich dabei einmal auch eine Verfolgungsfahrt mit der Polizei geleistet haben; mit dem Ende, dass er mit seinem Pkw vor einen Baum gefahren sei.
Die Polizei - so die Anklage - habe ihn anhalten wollen, weil sein Kennzeichen entstempelt gewesen sei. Weitere Vorwürfe sind Unfallflucht und Fahren ohne Führerschein. Den hatte er bereits Ende 2012 abgeben müssen, ebenfalls wegen Fahrens unter Drogeneinfluss. Insgesamt geht es um vier Verkehrsverstöße im Februar und März 2012.
Familiäre Probleme
Die Staatsanwaltschaft ermittelt aber noch weiter gegen ihn. Obwohl ihm die Rechtsanwaltskammer bereits vor einigen Monaten seine Zulassung als Anwalt entzogen hatte (er hatte keine Haftpflichtversicherung mehr entrichtet), soll er weiter als Rechtsanwalt gearbeitet haben.
Auch in diesem Punkt droht noch eine Anklage. Die Staatsanwaltschaft hatte im Oktober sogar seine Kanzlei in der Innenstadt durchsucht und nahm mehrere Kartons mit. Teilweise ist der Angeschuldigte geständig, teilweise nicht. In einem WAZ-Gespräch vor einigen Wochen sprach der Jurist von familiären Problemen, die ihn in diesem Jahr stark belastet hätten. Ein Prozesstermin vor dem Schöffengericht ist noch unklar.