Bochum. . Gut eine Woche lang finden in Bochum rund 90 Einzelveranstaltungen rund um das Thema Sucht statt. Bei der vom Land initiierten Kampagne sollen vor allem die ganz vielfältigen Möglichkeit einer zeitigen Prävention dargestellt werden. Es gibt etliche öffentliche Termin.
Mit der ganz gezielten Kampagne „Sucht hat immer eine Geschichte“ soll aufgerüttelt und auf die Gefahren der Sucht aufmerksam gemacht werden. Organisiert von der Fachstelle für Suchtvorbeugung der Bochumer Krisenhilfe wird eingeladen zu rund 90 Veranstaltungen, die alle gemeinsam ein Ziel haben: Aufzuklären und rechtzeitig das Entstehen von Suchtverhalten jeder Art zu erkennen und abzuwenden.
„Mit diesen Aktionstagen möchten wir einmal das komplette Spektrum der Akteure rund um das Thema Prävention und Sucht ins öffentliche Bewusstsein holen“, sagt Silvia Wilske, fachliche Leiterin der Krisenhilfe. Dabei sollen vom 4. bis zum 15. November in Bochum ganz verschiedene Zielgruppen angesprochen werden. Das Spektrum reicht von Kindern im Kindergartenalter bis zu den Eltern Heranwachsender.
Die Sucht hat viele Gesichter
Dass Sucht weit mehr Gesichter hat als der schwankende Alkoholabhängige, der lethargische Junkie auf der Parkbank oder der spielsüchtige Außenseiter, der daheim vorm Rechner die Nächte durchzockt, zeigt das Programm dieser Aktionstage. Bei diesen vom Land initiierten Aktionstagen sind bereits eine ganze Reihe von Veranstaltungen, die sich etwa direkt an Schulklassen oder Multiplikatoren wenden, ausgebucht.
Wie Ellen Buchholz und André Frohnenberg von der Fachstelle erläutern, gibt es aber noch eine ganze Menge interessanter Angebote. So öffnet sich etwa die Zentrale der Krisenhilfe mit Café, Beratungsräumen und auch dem Drogenkonsumraum der Öffentlichkeit.
Blick auf die Arbeit mit Schwerstabhängigen
Dieser Tag der Offenen Tür erlaubt einen ungeschminkten Blick auf die Arbeit mit Schwerstabhängigen (Donnerstag, 14. November, 15 bis 17 Uhr). Mitarbeiter der Krisenhilfe stehen an diesem Tag für Informationen zur Verfügung und wollen auch zeigen, was das für Menschen sind, die täglich etwa im Drogenkonsumraum betreut werden.
Völlig anderes Beispiel: Am Donnerstag, 7. November, 19 bis 21 Uhr, gibt es einen interaktiven Abend für Eltern und ihre Kinder zum Thema Facebook (Falkenheim, Akademiestraße, Anmeldung: 02327/88559). André Frohnenberg von der Fachstelle berichtet, dass die Mitarbeiter ganz gezielt über Erzieher und Erzieherinnen in Kindergärten Schulen. So gibt es seit 2007 auch Bochum das Projekt Papilio. Seitdem sind rund 50 pädagogische Fachkräfte mit diesem Programm zur Sucht und Gewaltprävention schon bei den ganz Kleinen geschult worden.
Internethandel mit unbekannten Substanzen
Silvia Wilske weiß, dass Sucht ganz viele Gesichter hat. Was die illegalen Drogen angeht, so habe sich ein Trend verfestigt, dass sie als nicht mehr so attraktiv empfunden würden. Gleichzeitig dränge über den Internethandel eine Menge noch völlig unbekannter Substanzen auf den Markt, deren Wirkung zum Teil noch gar nicht erforscht seien. Das komplette Programm findet sich im Netz unter: www.krisenhilfe-bochum.de