Bochum. Stadtumbau Westend schließt Entwicklungsschritt ab. Vor mehr als sechs Jahren machten sich Stahlhausen, Griesenbruch und Goldhamme auf den Weg. Ein gutes Stück ist geschafft. Doch vor allem im Bereich Goldhamme bleibt noch viel zu tun.

Eine Menschentraube knubbelte sich am Freitag an der der Stadt zugewandten Ecke des Springerplatzes. Mitten drin eine gut gelaunte Oberbürgermeisterin, die sich sichtlich freute, bei einem der letzten offiziellen Termine dieses Jahres die Fertigstellung des Springerplatzes als eines der zentralen Projekte des Stadtumbaus Westend zu verkünden. „Hier wurde nicht etwas vom grünen Tisch geplant, sondern die Nachbarschaft über einen Beirat mit eingebunden“, so Ottilie Scholz in ihrer kurzen Ansprache.

Einige Herrschaften in der Runde nickten, erinnerten hinter vorgehaltener Hand aber auch an die, sagen wir mal, Verwerfungen, die es in den vergangenen zwölf Monaten des Umbaus Springerplatz auch gegeben hatte. Eine Blitzumfrage in der Nachbarschaft scheint aber zu bestätigen, dass mit dem Ergebnis nicht nur die offizielle Öffentlichkeit, Politiker und Verwaltung nämlich, sondern auch die alteingesessene Nachbarschaft im Griesenbruch durchaus zufrieden ist.

Bezirksbürgermeister Dieter Heldt hatte dazu eine passende Bemerkung parat: „Es hat doch nicht weh getan, die Bürger zu beteiligen.“ Jetzt schließt nach rund sechse Jahren das Stadtumbaubüro am Springerplatz. Mit Karsten Schröder und seinem Team saßen hier stets professionelle Ansprechpartner, deren Aufgabe es auch war, zwischen dem planerischen Konzept und den Vorstellungen der Bürger des Viertels zu vermitteln und, wo eben möglich, Kompromisse zu finden.

Treffpunkt für die Nachbarschaft

Zu einer guten Gelegenheit, um sich näher kennen zu lernen entwickelte sich das Stadtteilfest Westend, das in diesem Jahr zum 6. Mal auf dem Springerplatz stattgefunden hat. Hier treffen die unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aufeinander und haben es mittlerweile gelernt, Vorurteile abzubauen. Sogar Freundschaften über die Nationalitätsgrenzen hinweg sind mittlerweile entstanden.

Stadtbaurat Ernst Kratzsch, der noch Anfang der Woche etwas nervös mit seinem obligatorischen Fahrrad den Platz umrundete, war sich, ob der zu diesem Zeitpunkt noch regen Bautätigkeit nicht ganz sicher, ob wirklich zum Freitag alles fertig würde. Er wurde eines Besseren belehrt. Das Projekt Springerplatz (rund 2 Mio. Euro) und die begleitenden Maßnahmen Kinderspielplatz Klara-/Maxstraße (360 000 €), Generationenpark auf der Wiese vor der Arnoldschule (300 000 €) und die Aufwertung der Henriettenwiese (30 000 €) sind weitgehend abgeschlossen. Wenn im Januar die Bäume auf den Platz kommen, können die Menschen ihn in Besitz nehmen.

Der Initiator des Feierabendmarktes „Moltkemarkt“ Herwig Niggemann setzt darauf, dass die Idee, einen Abendmarkt zu etablieren, sich durchsetzen wird. „Das hat sich schon in ganz Nordrhein-Westfalen herumgesprochen. Wir in Bochum sind mit diesem Angebot Vorreiter.“ Nicht vergessen – jeden Freitag, jeweils ab 16 Uhr, ist also wieder Markttag im Griesenbruch.