Bochum. . Die Fußball-Zweitligisten VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf bestreiten am Samstag ein Freundschaftsspiel - und solidarisieren sich damit zugleich mit den rund 1000 Mitarbeitern bei Outokumpu, die von den geplanten Werksschließungen in Düsseldorf und Bochum betroffen sind. Motto des Spiels: „Eine Region steht auf.“

Während sich die deutsche Fußballnationalmannschaft mit Spielen gegen Italien und England auf die WM 2014 vorbereitet, zeigen die Zweitligavereine VfL Bochum und Fortuna Düsseldorf finnischen Managern die Rote Karte. Unter das Motto „Eine Region steht auf“ haben die Traditionsclubs ihr Freundschaftsspiel am Samstag gestellt – als Zeichen der Solidarität mit den rund 1000 Mitarbeitern bei Outokumpu, die von den geplanten Werksschließungen in Düsseldorf und Bochum betroffen sind.

„Wir sehen in der Aktion ein besonderes Zeichen im Kampf um den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen“, begrüßt Jochen Marquardt die Initiative der Vereine. Der Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Region Ruhr Mark hofft daher auf viele Besucher. „Für uns ist auch die Sportart eine gute Idee. Allerdings diesmal nicht im Kampf um Punkte, sondern als Hinweis auf eine gemeinsame Taktik, die eine starke Abwehr gegen Arbeitsplatzabbau formiert und gleichzeitig auf Angriff für gute Arbeit und faire Bedingungen setzt.“

VfL: Trotz aussichtsloser Lage lohnt es sich immer, wieder aufzustehen

Der Solidaritätskick richtet sich gegen das grobe Foulspiel der Finnen von Outokumpu, die Tarifverträge nicht einhalten wollen. Mit einem starken Signal soll das Management zum Umdenken bewegt werden. „Der VfL hat in der Schlussphase der vergangenen Saison eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass es sich trotz aussichtsloser Lage immer lohnt, wieder aufzustehen und den Widrigkeiten zu trotzen“, sagt Bochums Sportvorstand Christian Hochstätter.

Auch in Düsseldorf stieß die Idee zum Solidaritätsspiel sofort auf fruchtbaren Boden. „In dieser Frage stehen wir zur Seite und helfen, auf das Problem aufmerksam zu machen“, sagte Peter Frymuth, Vorstandsvorsitzender der Fortuna.

Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (SPD) wird am Samstag vor dem Spiel im Stadion reden und ihre Solidarität mit der Belegschaft von Outokumpu zum Ausdruck bringen. Auch Anselm Weber wird sprechen. Der Intendant des Schauspielhauses will bekanntlich 2014 mit seinem Projekt „This is not Detroit“ künstlerisch die Frage diskutieren, ob und wie es Bochum gelingen kann, aus den Konflikten von heute Lösungen für morgen zu entwickeln. Ausgangspunkt war das Aus bei Opel.

Tickets kosten fünf und zehn Euro

Vorwürfe, der VfL und die Fortuna nutzten die Outokumpu-Pläne, um das Stadion zu füllen, weist VfL-Sprecher Christian Schönhals zurück. „Richtig ist, dass an diesem Wochenende ein Testspiel gegen einen hochklassigen Gegner geplant war. Die Idee, gegen Düsseldorf zu spielen, hatte aber der Outokumpu-Betriebsrat. Wir haben das natürlich gern aufgegriffen und hoffen nun auf ein starkes Signal.“

Das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf im Rewirpowerstadion beginnt am Samstag, 16. November, um 14 Uhr. Tickets kosten 5 Euro, nur für die Sitzplätze auf der Südtribüne werden 10 Euro fällig. Karten gibt es bei den üblichen Vorverkaufsstellen. Gruppen von zehn und mehr Personen (Unternehmen, Vereine, Fanklubs ...) können ihren Namen während des Spiels auf der Videoleinwand als Solidaritätsbekundung einblenden lassen. Der Reinerlös der Veranstaltung wird wohltätigen Zwecken zugeführt.