Essen. Die Stadtwerke Bochum heben zum 1. Januar 2014 den Strompreis an – um durchschnittlich 3,4 Prozent. Einen Teil der „staatlich erzwungenen Preissteigerung“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Wilmert, könne das Unternehmen seinen Kunden sogar ersparen.
Auf Mehrkosten beim Strom müssen sich 147.000 von 190.000 Kunden der Stadtwerke Bochum vom 1. Januar 2014 an einstellen. Der Aufsichtsrat hat eine „Preisanpassung“, so das Unternehmen, beschlossen. Für Bezieher mit einem Basis-Vertrag und einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden steige die Belastung um 2,80 Euro monatlich und damit um 3,4 Prozent. Nach einer Erhöhung um mehr als zehn Prozent Anfang 2013 hatten etwa 2500 Stadtwerke-Stromkunden ihren Vertrag gekündigt.
Immerhin könne sein Unternehmen einen Teil der „staatlich erzwungenen Preissteigerung“ von 1,63 Cent brutto pro Kilowattstunde kompensieren, so Stadtwerke-Geschäftsführer Bernd Wilmert. Die Stadtwerke würden nicht 1,63 Cent an ihre Kunden weitergeben, sondern nur 0,98 Cent etwa für die Tarife Basis, Plus, rewirpower best und rewirpower flex, da es momentan noch eine günstige Bezugssituation gebe.
Gaspreise bleiben stabil
„Damit können wir die drastischen Preissteigerungen zum Teil kompensieren“, so Wilmert. Der Einfluss auf den Strompreis sei indes eher gering. Nur 26 Prozent der Kosten entfielen auf Energiebeschaffung, Abrechnung und Vertrieb – also Faktoren, die die Stadtwerke beeinflussen können.
Zwar bleiben die Gaspreise stabil, seit dem 1. November 2011. Dennoch droht Ungemach durch die mangelnde Auslastung des Gas-Dampf-Kraftwerks in Hamm sowie durch andere Beteiligungen. Bereits bis zum Vorjahr seien dafür Rückstellungen in zweistellige Höhe gebildet worden.
„Viele moderne und vergleichsweise emissionsarme Kraftwerke können nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Zu finanziellen Auswirkungen einzelner Projekte auf das laufende Geschäftsjahr können wir noch keine Aussagen treffen“, sagt Stadtwerke-Sprecher Kai Krischnak. Voraussichtlich geschieht dies im Dezember.