Bochum. Jeder erwachsene Bochumer gibt in diesem Jahr 290 Euro für Weihnachtsgeschenke aus. Dies zeigt eine Umfrage der Targo-Bank. Momentan heißt die Devise aber noch: gucken statt kaufen. Beim verkaufsoffenen Sonntag gab es zwar viel Rummel, aber trotz des schönen Wetters keine rekordverdächtigen Umsätze.
Er lief schleppend an, dieser verkaufsoffene Sonntag. „Aber gegen drei Uhr nachmittags war es dann proppenvoll in der Innenstadt.“ Jürgen Knoth muss es wissen. Der Saturn-Geschäftsführer und Sprecher der Initiative 1A-Kortumstraße hat von seinem Büro aus einen guten Blick über die City. „Die Frequenz war wirklich gut“, so Knoth.
Der Umsatz sei allerdings leicht schwächer gewesen als im Vorjahr und angesichts des schönen Wetters sei das kein berauschendes Ergebnis. Das mag an der Konstellation liegen, dass in der Innenstadt und im Ruhrpark erstmals gemeinsam die Geschäfte an ein und demselben Sonntag geöffnet haben. Vielleicht verstärkt sich aber auch der Trend, den der Einzelhandel seit geraumer Zeit ausmacht. „Früher wurde am ersten, langen Samstag im Dezember viel gekauft, der Umsatz stieg explosionsartig. Heute gucken die Leute viel länger und kaufen erst aber dem 10. oder 12.“, sagt Knoth.
„Keine Katastrophe“
In Bochum war das am ersten Adventssonntag nicht anders. Die Stadt war gut gefüllt. „Und gegen 18 Uhr mussten wir sogar die Leute bitten, unser Haus zu verlassen“, so der Saturn-Geschäftsführer. Viele Tüten hatten die meisten City-Besucher aber nicht in der Hand. Gucken statt Kaufen heißt bislang häufig die Devise. „Es war aber auch keine Katastrophe“, so 1A-Sprecher Knoth.
Üppige Geschenke, kleine oder keine?
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Wie viel die Bochumer in diesem Jahr für das Weihnachtsfest ausgeben, das hat die Innofact AG in einer Online-Studie im Auftrag der Targo-Bank in Erfahrung gebracht. Jeder Erwachsene gibt 290,48 Euro aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1570 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren in 15 Städten und Kreisen im Rheinland und im Ruhrgebiet. Bochum liegt an Platz eins aller beteiligten Ruhrgebietsstädte vor Gelsenkirchen (289,72 Euro), Dortmund (265,71) und Essen (232,58) auf dem 15. und damit letzten Platz. Das meiste Geld wollen die Düsseldorfer in diesem Jahr ausgeben (321,90), dahinter folgen Kreis Mettmann (321,70), Kreis Neuss (320,52) und Bonn (296,90). Dahinter kommt Bochum.
38 Prozent ordern im Internet
38 Prozent der Bochumer, so die Studie, wollen ihre Geschenke im Internet ordern. Das liegt weit unter dem Trend in der genannten Region, in der durchschnittlich jeder Zweite (50,2 Prozent) online die Weihnachtsgeschenke kauft.
Die zweite Adresse in Sachen Weihnachtseinkauf ist für die Bochumer der Fachhandel (28,6) vor Kaufhaus, Supermarkt und Discounter (24,8). 3,8 Prozent haben sich entschieden, keine Geschenke zu machen.
Gefragt sind in Bochum vor allem Bücher (51,4 Prozent), Gutscheine (50,5) und Bekleidung (41), in der befragten Region stehen Gutscheine (39,9) auf Platz eins vor Büchern/E-Books (37,2) und Kosmetikartikeln (35,5).