Bochum. Bochum leuchtet: Seit dem Start am Donnerstag schlenderten zehntausende Besucher über den Weihnachtsmarkt. Auch die WAZ war am Samstag in der Innenstadt unterwegs. Ergebnis: Der Budenzauber wirkt, die Auswahl ist beeindruckend. Doch am Abend ist nicht alles Gold, was glänzt.

Top: Vielfalt und Wohlfühlfaktor. An den 200 Ständen zwischen Kortumstraße, Boulevard und Huestraße bleibt kaum ein Wunsch offen. Vor allem das Angebot der Kunsthandwerker ist beeindruckend. Für ausgefallene Präsente ebenfalls empfehlenswert: der Mittelaltermarkt an der Pauluskirche mit Met und seltenen Honigen. Der Lichterglanz macht den Bummel in den Abendstunden zu einem anheimelnden Vergnügen. Eine schöne Ergänzung: das neue Lichtdach über dem Jobsiade-Brunnen auf dem Husemannplatz.

Flop: Die Preise. Jeder Weihnachtsmarktbesucher weiß: Billig ist woanders. Manche Händler und Gastronomen überziehen jedoch. Bei Spielzeug oder Süßkram wird die Toleranzgrenze mitunter weit überschritten; für den Preis eines Imbisses werden komplette Großfamilien satt. Immerhin: Bei den Grundnahrungsmitteln Bratwurst und Glühwein (beides 2,50) gibt es keine Erhöhung.

Top: Der Weihnachtspass. Lohnt sich gerade für Viel-Geher. Für 5 Euro bietet das Gutscheinheft Vergünstigungen an 31 verschiedenen Ständen: in der Regel 2 für 1 oder 50 Prozent Nachlass. Gerade wegen der nicht selten hohen Preise (siehe oben) sparen die Pass-Inhaber richtig viel Geld. Den Weihnachtspass gibt es u.a. bei BO-Marketing an der Huestraße 9.

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Flop: Der Markt nach 21 Uhr. Alle Markthändler sind verpflichtet, ihre Stände bis 21 Uhr zu öffnen. Ist keine zugkräftige Gastronomie in der Nähe, herrscht nach der Kernöffnungszeit aber tote Hose. Beispiel Boulevard: Nur wenige Besucher verirrten sich am Samstagabend zu den Imbiss- und Getränkeständen. Das Holzriesenrad legte nur noch Leer-Läufe hin.

Top: Die Party-Hotspots. Steinmeisters Glühweingasse und die Bickelalm locken das feierfreudige Partyvolk gerade in den Abendstunden in Scharen an. Einen fulminanten Start legt der „Kuhstall“ auf der Huestraße u.a. mit seinen Kopfhörerpartys hin. Gäste und Gastronomen freuen sich gleichermaßen, dass freitags und samstags erstmals bis 23 Uhr gefeiert werden darf. Gut so! WAZ-Tipp für ältere Semester: das Bar-Karussell auf dem Husemannplatz. Hier werden Oldies aus den 60ern und 70ern gespielt. „Hey Jude“ von den Beatles bei leckerem Glühwein mit Rundumblick: herrlich!

Flop: Die Abfallberge. Der USB gibt vermutlich sein Bestes. Doch zu späterer Stunde sind die Abfallbehälter total überfüllt. Pappteller, Schalen und mancher Unrat mehr verdreckt die Straßen. So gibt der Weihnachtsmarkt vor allem für die vielen auswärtigen Besucher kein schönes Bild ab.

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Top: Trotz mancher Mängel: Der Bochumer Budenzauber ist auch in diesem Advent allemal (nicht nur) einen Besuch wert. Sarah (23) brachte es am Samstagabend auf den Punkt: „Ich fühl’ mich wie Weihnachten!“