Ökumenische Adventsaktion „Lebendiger Kalender“: Christen treffen sich an jedem Abend zu Gesang, Konzerten und Geschichten. Auftakt in der St. Vinzentiuskirche
Harpen. „Wir gehen den Advent bewusst von Tag zu Tag und lassen uns von den Fenstern, die sich uns öffnen, überraschen.“ So beschrieb Diakon Jeremia Lechelt die diesjährige Adventsaktion der beiden Ortsgemeinden im Stadtteil, die er in der St. Vinzentiuskirche eröffnete. Sie steht unter dem Thema „Das Licht in der Welt“: „Unser Herr Jesus Christus erscheint in tiefster Nacht und lässt unsere Welt hell werden“, erklärte er zur adventlichen Symbolik der Aktion.
Ein Wechsel von Musik und Wortbeitrag folgte. Steffi Hirsch, ihre elfköpfige Gitarrengruppe und die etwa 60 Besucher übernahmen die Musik sowie den Gesang zwischen den geistlichen Impulsen, die – von Dunkelheit bis „Licht durch Gott (zu Weihnachten) – aufeinander aufbauten. Der bekannte Klassiker „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ setzte den abschließenden Höhepunkt der Hoffnung auf das weihnachtliche „Licht“.
Die Musikstücke führten entsprechend die Wortbeiträge immer wieder fort. Zum Beispiel eröffnete das Lied „Kerzen im Advent“ den Beitrag zum Licht als „Licht der Liebe Gottes, das gerade zu den Menschen geht, die am Rande stehen, die schnell unter die Räder kommen, die Vergessenen“, so Lechelt. Entsprechend doppelsinnig hieß das nächste Stück „Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit“.
In den nächsten Wochen bis Samstag, 21. Dezember, werden an jedem Abend zudem noch Fenster geöffnet bei den verschiedenen Veranstaltern. Sie geben das Startzeichen zu Musik und Geschichten. Alle Veranstaltungen sind deshalb – bis auf die Abschlussveranstaltung in der Heilig-Geist-Kirche (Laurentiusstraße 1) – draußen.
„Ich finde an dieser Adventsaktion schön, vor dem Fenster miteinander zu singen, Geschichten zu hören und ins Gespräch zu kommen“, erklärte Heidi Meyer nach der Aktion bei Glühwein und Keksen.
Malte Arnscheidt (12) stimmte in dieses Loblied ein: „Super ist daran, dass ich immer wieder neue Leute kennenlerne und Bekannte wiedertreffe.“ Mehrmals wird er deshalb mit seiner Familie die Aktion besuchen. Ein Mal – am Samstag, 14. Dezember – öffnet die Familie mit Oma Vera Deppermann selbst ein Fenster am Grüner Weg 24. „60 bis 70 Leute waren im letzten Jahr da“, erinnert sich Maltes Oma. Ihr Enkel wird dann mit seinen Geschwistern Ronja und Sören einen Violinenstück vortragen.
Die ökumenische Aktion organisieren die katholische Gemeindereferentinnen Andrea Liedmann und Hannelore Kampschulte zusammen mit Lechelt. „Anfangs, im Jahr 2011, hatten wir noch offene Tage ohne Gastgeber. Heute sind alle vergeben“, so Liedmann zum Erfolg der Aktion.
Für die Ortsgemeinden ist dabei besonders wichtig, dass evangelische und katholische Christen zusammen kommen und das übergreifend aus allen drei Stadtteilbereichen Kirchharpen, Kornharpen und Rosenberg.