Bochum. . Seit einer Woche wird gehämmert, gehobelt und gesägt. Seit einer Woche wird gestaunt, gerätselt und gemutmaßt. Wozu ist eine mächtige Scheune mitten in der Fußgängerzone gut? „Zum Feiern“, lachen Andre Mauer, Alexander Passow und Felix Manhart. Hereinspaziert in den „Kuhstall“, die jüngste Attraktion des Weihnachtsmarktes.
14 Meter lang, sechs Meter breit, 6,30 Meter hoch, 168 Quadratmeter Nutzfläche: Die doppelstöckige XXL-Konstruktion auf der Hue-straße/Dr. Ruer-Platz ist die mit Abstand größte Hütte, die der Bochumer Festmarkt je gesehen hat. Stolzer Häuslebauer ist Andre Mauer. Als BWL-Student und Kaufmannsspross kennt sich der 27-jährige mit Zahlen aus. Seine Rechnung hat drei Komponenten:
- eine einmalige Investition „in Höhe eines solide Mittelklassewagens“ in die rustikale Stube;
- ein Fünf-Jahres-Vertrag mit dem Marktbetreiber BO-Marketing;
- die Zuversicht, nein: die Gewissheit, dass just ein solcher Party-Treff auf dem Weihnachtsmarkt gerade noch gefehlt hat.
Helden der Nacht sind mit im Boot
Die Bauzeichnungen sind made by Mauer. Die Statik – so will es das Bauamt – prüfte ein Fachbüro. Heino Koch übernahm mit seinem Betrieb an der Meesmannstraße die Holzarbeiten. „Die haben Tag und Nacht geschuftet“, lobt Andre Mauer, der mit Alexander Passow und Felix Manhart zwei Experten für den Spaß-Faktor an seiner Seite hat. Als „heroes@night“ veranstaltet das Duo seit Jahren erfolgreich Partys (u.a. „Bochum tanzt“).
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Noch wird eifrig gewerkelt. Doch bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes am Donnerstag soll der „Kuhstall“ startklar sein. Der Name hat zwei Ursprünge. Die Partymacher nehmen sich den bekannten Apre-Ski-Stadl in Ischgl zum Vorbild. Andre Mauer fühlt sich als Mitglied der Maischützen dem Brauchtum verpflichtet und erinnert an die geklaute Viehherde, die die Bochumer Jungs einst aus Dortmund zurückerobert haben.
„Der Kuhstall soll zum Kult werden“
So oder so: „Der Kuhstall soll zum Kult werden“, wirbt das Trio vor allem um die jüngere Party-Generation. Im Erdgeschoss werden Leckereien aus der Pfanne serviert. Zum Warmwerden gibt’s neben Glühwein (für Gruppen in der 3-Liter-Thermoskanne) u.a. Feuerzangenbowle – zu genießen in fünf Metern Höhe mit Heizstrahlern und Blick auf das Marktgewusel und den fliegenden Weihnachtsmann.
250 Personen, davon 120 im Obergeschoss – finden Platz. Auch nach dem Fest soll der „Kuhstall“ Verwendung finden: als Mietscheune für Privat- oder Betriebsfeiern. Der Aufbau sei in einem Tag erledigt, behaupten die Hüttenwirte. „Wir haben dann ja Übung.“