Langendreer. . 15 Kinder erleben auf Einladung des Tierschutzvereins einen Ferientag der besonderen Art.Dabei erhalten sie spannende Einblicke, die „normalen“ Besuchern vorenthalten bleiben
Wie leben die Tiere im Tierheim? Wo und wie wird das Futter zubereitet? Wie sieht die Krankenstation aus? Und was genau passiert eigentlich im Tierarztraum? Fragen über Fragen, denen 15 kleine Ferienkinder am Samstag neugierig nachgingen. Bei einer spannenden Expedition im Tierheim an der Kleinherbeder Straße. Auf Einladung des Tierschutzvereins Bochum konnten die Kids im Alter von acht bis zwölf Jahren bei einer exklusiven Führung einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Dabei erhalten sie interessante Einblicke, die „normalen“ Besuchern vorenthalten bleiben. Bettina von der Heiden vom Tierschutzverein führt die Kinder durch das Außengehege, ins Hundebad oder – wie jetzt – in die Isolierstation für Katzen. „Oh wie süß“, entfährt es – na klar – in erster Linie den Mädchen, die hier deutlich in der Überzahl sind. „Wir haben selbst drei Katzen“, verrät Celina (11) aus Langendreer. In kleineren Gruppen betreten die Kinder den Raum und sind dabei ganz leise. Denn die Katzen hier brauchen ja ganz viel Ruhe, erklärt von der Heiden.
Weiter geht’s zu den Hundezwingern. Hier erwartet die kleinen Besucher der totale Kontrast. Blacky, Lilly, Ghandi, Maja und all die anderen Hunde geben alles und bellen was das Zeug hält. Die Kinder halten sich die Ohren zu. Bettina von der Heiden lacht. „Ja, da seht ihr mal, wie laut das auch für unsere Mitarbeiter jeden Tag ist. Für die liegen hier immer Ohrstöpsel parat. Und dabei sind derzeit nur die Hälfte der Zwinger belegt . . .“
„Und wenn der Hund jetzt pieselt?“
Durch das Außengelände marschiert die Gruppe zurück ins Gebäude, in den Tierarztraum. Dort wartet schon Bernd Kieselbach, der Leiter der Hundeschule. Und er ist nicht allein. Zusammen mit seiner Hündin Cira zeigt er den Kindern, wie so eine Untersuchung abläuft. Beim Kontrollieren des Chips dürfen die Kids sogar selbst mal ran und sich mit dem Messgerät dem Hund nähern. Die Rottweiler-Hündin auf den Tisch zu legen ist indes zu schwer. Das übernimmt Kieselbach. „Und was ist, wenn Cira jetzt pieseln muss?“, fragt Robin (10) aus Riemke ganz keck. „Dafür gibt’s die Abflussrinne“, sagt Kieselbach und erklärt, dass die Tiere dafür in diesen Momenten aber viel zu gestresst seien. Die Kinder lernen noch mehr: Wie man eine „Tröte“ um den Hals anlegt, dass Hunde nur über die Zunge und die Fußballen schwitzen – und am Ende, wie man richtig Leckerchen gibt. Noel (11) aus Querenburg macht auch mit, und beschwert sich lachend über seine angesabberte Hand. Na, Cira ist’s egal. Ihr schmeckt’s . . .
Am Ende geht’s auf Quiz-Rallye
Danach sind die ersten beiden Stunden auch schon rum. Neben Katzen und Hunden gab es noch viel mehr zu sehen: Fische, Mäuse, Kaninchen, Vögel, Meerschweinchen. „Und weiße Ratten“, sagt Maja (9) aus Lütgendortmund begeistert. „Die hatten rote Augen.“ Jetzt haben die Kids Gelegenheit, bei einer Quiz-Rallye durchs Tierheim ihr frisch erworbenes Wissen unter Beweis zu stellen.
Eltern fordern auch Führungen für Erwachsene
Mit Stift und Papier „bewaffnet“ wuseln sie los. Bettina von der Heiden ist begeistert. „Eine ganz tolle Gruppe“, lobt sie. „Sehr lieb und total aufmerksam.“ Zum ersten Mal bietet der Tierschutzverein im Rahmen des Ferienpasses diese Führung für Kinder an. „Die Resonanz ist riesig“, sagt von der Heiden. „Auch die zweite Veranstaltung Ende August ist bereits ausgebucht.“ Für sie steht fest: „Das machen wir im nächsten Jahr wieder. Und vielleicht weiten wir das Angebot insgesamt noch ein bisschen aus.“ Sie lacht: „Viele Eltern haben sich nämlich beschwert, warum so eine exklusive Führung nicht auch mal für Erwachsene gemacht wird . . .