Essen. Bei Tiefbauarbeiten hat ein Bagger schon wieder eine Gasleitung in Essen beschädigt. Gas strömte Mittwochmorgen aus einem Leck auf der Keplerstraße in Holsterhausen aus. Die Stadtwerke arbeiteten drei Stunden daran, das Loch zu schließen. Vorsorglich wurde ein Aldi-Markt geräumt und geschlossen.
Nur zwei Tage nachdem ein Gasleck das öffentliche Leben rund um den S-Bahnhof in Essen-Steele nahezu lahmgelegt und zahlreiche Rettungskräfte auf den Plan gerufen hat, gab es am Mittwochmorgen wieder Gasalarm in Essen: Bei Bauarbeiten hatte ein Bagger eine 200 Millimeter starke Gasleitung auf einer Brachfläche an der Keplerstraße Ecke Windmühelstraße in Essen-Holsterhausen beschädigt. Ähnlich wie in Steele, strömte Gas aus einem Loch in der Größe eines Handtellers aus.
Um neun Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, hatte der Baggerfahrer das Loch bereits mit einer Schaufel Schotter abgedeckt, um den Gasaustritt zu reduzieren. Feuerwehr und Polizei sperrten den Bereich in einem Radius von hundert Metern ab. Zwei Trupps der Stadtwerke Essen arbeiteten anschließend mit Baggern daran, zwei Zugänge zur beschädigten Leitung zu schaffen, um mittels sogenannter Blasen die Gasausströmung zu stoppen.
"Diesmal ist es einfacher die Leitung freizulegen als in Steele", sagte Feuerwehrsprecher Mike Filzen inmitten der Arbeiten am Morgen, "da wir keine feste Asphaltdecke durchbrechen müssen." Die Gasleitung sei auf einem Schotter-Gelände beschädigt worden. "Bis 14 Uhr sollte alles erledigt sein", peilte die Feuerwehr an. Aber bereits um 11.45 Uhr, also knapp drei Stunden nach dem Malheur, war der Gasaustritt gestoppt.
ÖPNV diesmal nicht betroffen
Bis dahin blieb die Keplerstraße zwischen Windmühlenstraße und Adolf-Schmidt-Straße gesperrt. Der öffentliche Nahverkehr war - anders als am Montag in Steele - nicht von der Sperrung betroffen. Stattdessen wurde ein Aldi-Markt geräumt, die Kunden mussten das Ladenlokal verlassen. Trupps der Feuerwehr und der Stadtwerke kontrollierten die um die Austrittstelle stehenden Mehrfamilienhäuser auf bedenkliche Messwerte und forderten die Mieter auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Alles "vorsorglich", wie Filzen betonte. Denn dank der Windstille und der sommerlichen Temperaturen stieg das Gas nahezu senkrecht in die Atmosphäre. "Die Gefährdung war überschaubar", so Filzen.