Bochum. Damit ist der Anfang vom Ende eingeläutet: Ein Jahr vor dem geplanten Aus für das Traditionswerk in Bochum hat Opel erste Teile der Produktion im Werk II eingestellt. Die letzten Getriebe wurden am Montagmorgen montiert. Betriebsrat und IG Metall wollen weiter mit Opel verhandeln.
Der kriselnde Autohersteller Opel hat am Montag mehr als ein Jahr vor dem geplanten endgültigen Aus für das Traditionswerk Bochum erste Teile der Produktion eingestellt.
Im Werk II an dem Standort im Ruhrgebiet seien am Morgen in kleiner Stückzahl die letzten Getriebe montiert worden, sagte ein Opel-Sprecher in Bochum. Gleichzeitig hätten Beratungsgespräche der Bundesagentur für Arbeit (BA) und der Personalabteilung des Unternehmens für die rund 300 betroffenen Beschäftigten der Bochumer Getriebefertigung begonnen.
Freiwilliges Abfindungsprogramm
Das vorzeitige Aus für die Getriebeproduktion bei Opel in Bochum zum Ende dieses Jahres stand bereits seit längerem fest. Opel beschäftigt an dem Standort im Ruhrgebiet rund 3000 Menschen. Ende 2014 will der Autohersteller dort nach Jahrzehnten endgültig die Autoproduktion einstellen.
Opel verkündete in der vergangenen Woche ein freiwilliges Abfindungsprogramm für die 300 Beschäftigten der Getriebefertigung, mit dem sie gegen eine Abfindungszahlung zum Jahresende aus dem Unternehmen ausscheiden können. Alternativ können die Beschäftigten für ein Jahr in eine Transfergesellschaft wechseln, um sich für den Arbeitsmarkt weiterzuqualifizieren.
Umschulung für Fahrzeugproduktion
Daneben sei ein Arbeitsplatz-Wechsel an andere Opel-Standorte möglich. Getriebe-Mitarbeiter, die Opel in Bochum nicht verlassen wollen, werden für die Fahrzeugproduktion in Werk I umgeschult.
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Opel hatte das Aus für das Werk Bochum Ende 2014 im April verkündet. Im März hatten die Opel-Beschäftigten in Bochum gegen einen Sanierungsplan des Autoherstellers für seine deutschen Werke gestimmt. Damit war der Termin für das Aus in Bochum vorgezeichnet.
Opel hatte den Beschäftigten in dem Sanierungsplan angeboten, die Autoproduktion in Bochum bis Ende 2016 laufen zu lassen und danach dort noch weiter 1200 Mitarbeiter in der Logistik und der Fertigung von Autoteilen zu beschäftigen. Allerdings hatte das Unternehmen auch Einschnitte angekündigt.
Weitere Gespräche im Oktober
Der Betriebsrat hatte den Vorschlag abgelehnt. Nach dem Veto der Belegschaft hatte Opel angekündigt, bisherige Vereinbarungen umzusetzen, die ein Aus der Bochumer Autoproduktion Ende 2014 vorsahen.
In den vergangenen Wochen hatten Unternehmen, Betriebsrat und die Gewerkschaft IG Metall neue Gespräche über die geplante Werksschließung aufgenommen. Zum Inhalt der Verhandlungen wollten sich Opel und Arbeitnehmervertreter jedoch nicht äußern. Die Gespräche sollen noch im Oktober fortgesetzt werden. (AFP)