Bochum. Die Dorstener Straße soll in Höhe des Hannibal-Centers nur an zwei Tagen komplett gesperrt bleiben. Das sieht ein Kompromiss vor, der am Dienstag bei einem kurzfristigen Treffen bei OB Ottilie Scholz entwickelt wurde. Das Bauunternehmen Strabag will am Mittwoch mitteilen, ob der Vorschlag umgesetzt werden kann.
Wegen Straßenschäden wird die Asphaltdecke der Dorstener Straße zwischen A 40 und Riemker Straße in den nächsten 14 Tagen erneuert. Mindestens eine Spur in jeder Richtung bleibt dicht. An acht Tagen und zwei Wochenenden soll die Fahrbahn sogar komplett gesperrt bleiben: vom 19. bis 22. September in Richtung Herne, vom 26. bis 29. September in Richtung Innenstadt.
Das hatte für scharfe Proteste im Einkaufszentrum gesorgt. „Wir wären von der Außenwelt nahezu abgeschnitten“, empörten sich Händler und Inhaber. Sie befürchten drastische Umsatzeinbußen, drohen mit Einstweiliger Verfügung und ärgern sich maßlos, erst wenige Tage vor Baubeginn von der Stadt informiert worden zu sein. „Wir waren zu keiner Zeit in die Planung eingebunden – und das bei einem Projekt, das gravierendste Auswirkungen auf unser Zentrum hat“, beklagt Gerhard Uhle, Chef der Unternehmensgruppe Euco.
Nach einem Brandbrief an OB Scholz entschuldigte sich die Stadt bei den Händlern („Bei der Kommunikation ist nicht alles rund gelaufen“) und lenkte ein: Zum Start der Bauarbeiten am Montag konnte der Verkehr stadteinwärts vorerst weiter auf zwei Spuren fließen.
Weitere Zufahrten zum Einkaufszentrum öffnen
Wie soll es weitergehen? Auf Einladung von OB Scholz kamen am Dienstag Vertreter der Stadt, des Hannibal-Centers und der Strabag im Rathaus zusammen. Wichtigstes Ergebnis: Die Vollsperrung der Dorstener Straße soll auf zwei Tage beschränkt werden und nur die Fahrtrichtung Herne betreffen. In einem Prüfantrag an die Strabag schlägt die Stadt dafür den Donnerstag und Freitag dieser Woche vor. Hannibal-Chef Uhle wünscht sich den Dienstag und Mittwoch nächster Woche. Grundsätzlich könne er „mit dem Kompromiss leben“. In jedem Fall ausgespart bleiben sollen der Samstag und Montag: die umsatzstärksten Tage rund um den Real-Markt.
Mit Spannung wird die für Mittwoch angekündigte Antwort der Strabag erwartet. Derweil will Hannibal seinen Teil zur Entlastung beitragen. Die Center-Zufahrt von der Straße In der Provitze, die wegen Straßen- und Kanalarbeiten eigentlich noch wochenlang gesperrt bleiben sollte, könnte laut Uhle ab Samstagmorgen provisorisch geöffnet werden.
Weiterer Vorschlag des Zentrums: Der Kreisverkehr Magdeburger Straße soll während der Bauarbeiten beidseitig freigegeben werden. „Auch das würde uns helfen.“