Bochum. Die Ankündigung des Tiefbauamtes, die Dorstener Straße in Hofstede ab der nächsten Woche teilweise zu sperren, sorgt für scharfe Proteste im Hannibal-Einkaufszentrum. Am Freitag lenkte die Stadt kurzfristig ein.
Wegen Straßenschäden wird die Asphaltdecke der Dorstener Straße zwischen A 40 und Riemker Straße in den nächsten zwei Wochen erneuert (die WAZ berichtete). Die Arbeiten beginnen am Montag. Im ersten Abschnitt – so die ursprüngliche Planung – sollte es jeweils eine einspurige Sperrung in Fahrtrichtung Herne und Innenstadt geben.
„Unsere Empörung kennt keine Grenzen“, heißt es im Hannibal-Center. Nur über Umwege und die zu Wochenbeginn aufgestellten Hinweisschilder habe man davon erfahren, dass vor dem Einkaufszentrum eine Großbaustelle errichtet wird – „und das, ohne den betroffenen Handel vorab zu informieren.“ Die Zufahrt über die Provitze ist wegen der Erneuerung des Parkplatzes derzeit gesperrt. Bleibe auch die Dorstener Straße dicht, werde das Nahversorgungszentrum „nahezu von der Außenwelt abgeschnitten“. Es drohten dramatische Umsatzeinbußen.
Stadt ändert Baupläne
In dieser Woche richtete die Hannibal-Unternehmensgruppe Euco einen Brandbrief an OB Ottilie Scholz. Es kam zu einem Gespräch mit Euco-Chef Uhle. Ergebnis: eine Entschuldigung und einem Änderung der Baupläne. „Tatsächlich ist bei der Kommunikation mit dem Handel nicht alles rund gelaufen. Das bedauern wir“, erklärt Stadtsprecher Thomas Sprenger. Um den Händlern kurzfristig entgegenzukommen, werde die Dorstener Straße am Montag nur stadtauswärts einspurig gesperrt. Stadteinwärts könne der Verkehr vorerst weiter auf zwei Spuren fließen.
In den nächsten Tagen soll es zu einem Vor-Ort-Gespräch zwischen Vertretern des Tiefbauamtes und den Hannibal-Händlern kommen. Denn just an den umsatzstarken Wochenenden drohen Vollsperrungen der Dorstener Straße: vom 19. bis 22. September in Richtung Herne, vom 26. bis 29. September in Richtung Innenstadt. Die Umleitung über die Hordeler Straße vermag die Geschäftsleute nicht zu überzeugen. „Wenn unsere Kunden über mehrere Tage wegbleiben, entsteht uns großer wirtschaftlicher Schaden. Wer ersetzt uns diesen?“, fragen sie in einer Protestnote an OB Scholz.