Bochum. Für das i-Männchen Max Lichter beginnt nächste Woche der „Ernst des Lebens“. Er und seine Mutter haben schon genaue Vorstellungen vom ersten Schultag und der Zeit danach.

Die Eltern seiner baldigen Mitschüler lassen derzeit personalisierte Schultüten anfertigen. Dort sind dann in glitzernden Buchstaben die Namen der i-Männchen und Motive in den allerbuntesten Farben drauf. Max Lichter will das alles nicht. Er hat seine Schultüte ganz alleine gebastelt. Stolz berichtet er, wie er sie angefertigt und verziert hat: „Ich habe erst das blaue Papier zu einer Tüte zusammengerollt und danach ein Känguru und einen Mann aus Stoff drauf geklebt.“

Ab nächster Woche geht Max in die Klasse 1a der Don Bosco-Grundschule. Er freut sich auf den neuen Lebensabschnitt. Warum? „Weil ich dann mehr lerne.“ Der 6-Jährige kann es nicht abwarten, bald richtig lesen und schreiben zu können. Seine Mutter, Kristina Lichter, hat ebenfalls schon ihre eigenen Erwartungen an die Schulzeit ihres Sohnes: „Ich möchte vor allem, dass Max eine schöne und entspannte Schulzeit hat.“

Kristina Lichter erklärt weiter: „Entspannt bedeutet nicht, dass er wenig zu machen hat. Nein, eher meine ich, dass er frei von Leistungsdruck lernen soll und so Spaß daran finden soll.“ Kristina Lichter ist klar gegen G8. Sie hofft, wenn ihr Sohn ein mal das Abitur machen sollte, dass er dann dafür mehr Zeit hat: „Die Kinder sollen noch genug Platz in ihrem Kalender zum Spielen haben. Da lernt man auch viel. Schulbuchwissen ist doch nicht alles, oder?“

Vorbereitung im Kindergarten

Doch das ist alles noch Zukunftsmusik. Jetzt gilt es erst einmal, in der Grundschule Fuß zu fassen. Max besuchte den Awo-Waldring-Kindergarten. Im letzten Kindergartenjahr, dem Vorschuljahr, wurde Max mit seinen Freunden schon auf die Schule vorbereitet. Das I-Männchen erklärt das am besten selbst: „Wir haben da gelernt, was man in der Schule machen muss.“ Das bedeutet, wie man richtig sitzt und dass man sich melden muss, wenn man etwas sagen will. Ausflüge, beispielsweise ins Schauspielhaus, gehörten ebenfalls zur Vorbereitung.

Die offizielle Verabschiedung aus dem Kindergarten gab es bereits. „Da gab’s Eis!“, erinnert sich Max. Seiner Mutter blieb etwas anderes in Erinnerung: „Zum Abschied wurde „Time To Say Goodbye“ gespielt.“ Traurige Töne.

Beim Thema Hausaufgaben kommt Kristina Lichter ins Grübeln: „Ob das alles so klappt, weiß ich noch nicht. Man kann das natürlich nicht unbeaufsichtigt lassen. Mein Mann und ich müssen da ein Auge drauf haben.“ Mit zwinkerndem Auge stellt sie aber jetzt schon klar: „Ich werde ihm die Hausaufgaben ganz bestimmt nicht machen.“

Gut, dass Max noch nicht lesen kann, sonst könnte er jetzt erfahren, was seine Mutter in die Schultüte tut: „Süßigkeiten und einen großen Buntstiftkasten.“ Aber pssst. Das bleibt unser Geheimnis.