Bochum. Premium-Klos, die sich für 10 Cent nach jeder Nutzung reinigen, sollte es zum Schulstart an einer Gesamtschule in Wattenscheid geben. Nun untersagte die Bezirksregierung derartige Bezahlmodelle. Schule und Eltern wollen die Entscheidung so nicht akzeptieren - und kündigen Protest an.
Die geplanten Premium-Klos an der Maria-Sybilla-Merian-Gesamtschule (MSM) in Wattenscheid wird es zum Schulstart nach den Ferien nicht geben. Wie erwartet, untersagte die Bezirksregierung Arnsberg das Vorhaben. „Bezahlmodelle jeder Art sind nach einem Erlass des Schulministeriums NRW von September 2009 nicht zulässig“, sagte Behördensprecher Christian Chmel.
Schulen könnten zwar über Fördervereine und Sponsoren Gelder eintreiben, um Toiletten „aufzupeppen“ oder Reinigungskräfte zu bezahlen, ein Zweiklassensystem mit gebührenpflichtigen renovierten Premium-Klos und kostenlos zu nutzenden Standardklos verstoße aber gegen jegliches „Gerechtigkeitsempfinden“. „Die Bezirksregierung kann die Entscheidung so treffen“, kommentierte Stadtsprecher Thomas Sprenger das Verbot des geplanten Modells. „Das fällt nicht in unsere Zuständigkeit, wir hätten nur interveniert, wenn alle Toiletten kostenpflichtig geworden wären.“ Die Stadt stelle lediglich sicher, dass Toiletten regelmäßig gereinigt werden und zu nutzen seien.
Flatrate für Premium-Klos sollte zehn Euro kosten
„Wir sind jetzt der Sündenbock für 20 Schulen, in denen das gleiche Modell existiert“, kommentierte Ulrich Sauter, der stellvertretende Schulleiter der MSM das Verbot aus Arnsberg – das Schule und Eltern so nicht akzeptieren wollten. Die Stadt sei immerhin für die sächliche Ausstattung der Schulen zuständig. „Wir werden mit der Stadt darüber reden“, so Sauter. Sicher sei indes, dass die Elternvertretung „eine Welle“ des Protestes lostreten werde, wenn es bei dieser Entscheidung bleibe.
Wie berichtet, sollte die Nutzung der Premium-Klos (Reinigung nach jeder Nutzung) 10 Cent kosten – die Flatrate zehn Euro. Die kostenlosen Klos sollten einmal pro Tag gesäubert werden.