Bochum. In den sechs Wochen Sommerferien konzentriert man sich an einigen Bochumer Schulen darauf, die Brandschutzsanierung schnell durchzuführen. Dabei ist es nicht immer leicht, den vorgegebenen Zeitplan einzuhalten.
Staub liegt in der Luft, in der Ferne hört man lautes Hämmern und ein Bauarbeiter sagt „Achtung, Kopf einziehen!“ An den Technischen Beruflichen Schule in Bochum tut sich derzeit was. Es rauchen nicht die Köpfe, sondern stauben die Maschinen. Wie an einigen anderen Schulen werden auch hier die Sommerferien genutzt, um sich konzentriert um Sanierungsvorhaben zu kümmern.
Andreas Grosse-Holz vom Technischen Gebäudemanagement erklärt, was in den sechs Wochen an der Schule am Ostring alles passiert: „Wir führen hier eine Brandschutzsanierung durch, rüsten den Amokalarm nach, sanieren die Schadstoffe, bauen einen neuen Aufzug ein und erneuern die Toiletten in allen Etagen.“
Die Ferien alleine reichen nicht
Sechs Wochen wären für das alles zu wenig Zeit, wie Grosse-Holz erklärt: „Natürlich kann man das alles nicht in den Sommerferien schaffen. Wir sind hier an der Schule schon seit Februar am Werk, wollen aber die Zeit jetzt in den Ferien intensiv nutzen, um dann schneller fertig zu werden.“
Das ist nicht immer so einfach, denn nicht nur die Schüler haben Ferien, manches Unternehmen lässt in den Sommermonaten ebenfalls für einen bestimmten Zeitraum den Hammer liegen. „Das muss dann alles ganz genau terminiert und koordiniert werden. Auf einmal brennt in Essen eine Schreinerei bis auf ihre Grundmauern nieder, in der unsere Türen standen. Da hat man dann spontan ein Problem,“ erklärt Ulrich Kiwitte von der Projektsanierung.
Der Zeitdruck nimmt in den Ferien stets zu. Grosse-Holz: „Ein Beispiel: erst hat man drei Tage für den Abriss, dann drei Tage für den Abtransport und noch mal drei Tage für die Sanierung. Doch irgendwas ist immer. Am Anfang hat man einen Wochenplan und gegen Ende der Ferien eher einen Tagesplan, wo von Tag zu Tag geschaut wird, was die höchste Priorität hat.“
Brandschutz hat Imageproblem
Das Vorhaben an der Technisch Beruflichen Schule kostet insgesamt 4 Millionen Euro. Der erste Bauabschnitt, der jetzt gerade durchgeführt wird, allein 1,7 Millionen Euro. Ausgaben, die so nicht direkt wahrgenommen werden, wie Andreas Grosse-Holz berichtet: „Die Brandschutzsanierung kostet relativ viel Geld und hat dabei ein Imageproblem, denn man sieht sie nicht auf den ersten Blick.“ Das Budget zur Brandsanierung der Schulen liegt pro Jahr bei 10 Millionen Euro.
Acht Schulen werden in den großen Ferien in Sachen Brandschutz auf den neusten Stand gebracht. Parallel dazu finden ganzjährig Erneuerungsarbeiten an Fassaden und Dächern statt.