Langendreer. Neben der Kirchschule blickt auch die Franz-Dinnendahl-Schule an der Unterstraße dem Ende entgegen. Neue Sekundarschule für viele eine Alternative
Die Schullandschaft nicht nur im Bochumer Osten verändert sich. Neues trifft Altes und Altes verschwindet. So wie die Kirchschule, die nach vielen Jahren ihrem Ende entgegen sieht. Oder die Franz-Dinnendahl-Schule (FDS), deren Tage ebenfalls gezählt sind: Mit Gründung der neuen Sekundarschule an der Stiftstraße ist die Schlussrunde für die 1881 gegründete Realschule eingeläutet. Sie läuft spätestens zum Sommer 2017 aus.
„Schon im letzten Schuljahr haben wir keine neuen Schüler aufgenommen“, sagt Schulleiter Andreas Mönig. „Und im kommenden Schuljahr werden wir keine fünfte und keine sechste Klasse mehr haben.“ Die vor rund zehn Jahren noch vierzügige Schule ist durch zurück gehende Anmeldezahlen vor sechs Jahren dreizügig geworden. „Seit vier bis fünf Jahren“, so Konrektor Carsten Hausdorf, „sind wir sogar nur noch zweizügig.“ Im aktuellen Schuljahr sind das noch 320 Schüler, die von 19 Pädagogen betreut werden.
Neben der Realschule ist auch die Hauptschule ist ein Auslaufmodell. Sie wird nicht mehr angewählt. Die neue Sekundarschule ist für viele eine Alternative. „Sie wird wachsen“, sagt Andreas Mönig, „und es werden sicher auch einige unserer Lehrer dorthin gehen.“ Viele der FDS-Pädagogen denken aktuell über ihre beruflichen Perspektiven nach.
Die FDS wurde 1881 gegründet, wurde 1911 Luisenschule und ging erst 1925 zur Eislebener Straße. Nach dem Krieg wurde erst Anfang 1946 wieder Unterricht erteilt. Ostern 1984 schließlich wurde der Neubau im Schulzentrum Ost bezogen, der spätestens 2017 einer neuen Nutzung zugeführt werden wird. Was dies sein könnte, weiß auch Martin Stempel, der Leiter des Schulverwaltungsamtes, bislang noch nicht.
Blick in die Zukunft fällt den Schulleitern nicht leicht
„Die Stadt entscheidet das letztendlich“, so Mönig, der auch auf die baulichen Schwächen des gerade knapp über 30 Jahre alten Gebäudes hinweist. „Wir haben hier offene Flure und keinen zweiten Rettungsweg.“ Dies würde umfangreiche und kostenintensive Sanierungsmaßnahmen beim Brandschutz erfordern.
Der Blick in die Zukunft fällt Mönig und Hausdorf offenkundig nicht leicht. „Wir wollen das Auslaufen der Schule vor allem für die Kinder sozialverträglich gestalten“, sagen sie. Und irgendwann wird Claus Bock dann das Licht ausmachen. Ausgerechnet jener Hausmeister, der vor gut 30 Jahren die Türen des Neubaus aufgeschlossen hat.