Bochum.

2009 sollte das Bochumer Opel-Getriebewerk erstmals geschlossen werden. Dann sollte das Aus Ende 2012 erfolgen. Seit Jahresbeginn ist das Jahresende 2013 im Gespräch. Doch beschlossen war es noch nicht. Nun sollen die Arbeitsplätze für rund 300 Beschäftigte tatsächlich Ende 2013 wegfallen.

Am Dienstag hatte die Opel-Führung den Betriebsrat informiert: Bis zum 30. September sollen Getriebe hergestellt, bis zum 31. Dezember Aufträge aus dem Lager bedient werden. Opel-Sprecher Alexander Bazio bestätigte den Zeitplan.

"Das jetzige Vorgehen ist illegal"

„Wenn die Geschäftsführung nachvollziehbare wirtschaftliche Gründe hat, ist das eine Sache. Aber das jetzige Vorgehen ist illegal,“ positioniert sich Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel. Der Grund: Nicht die Vereinbarungen, die vor Jahren zur Getriebewerks-Schließung zwischen dem Betriebsrat und Opel getroffen wurden - über Sozialplan, Interessenausgleich und eine Transfergesellschaft - sollen genutzt werden.

Nein, die Firmenleitung habe vor, die Beschäftigten aus dem Getriebewerk an die Bochumer Fahrzeugproduktion (Zafira) auszuleihen, die Ende 2014 beendet werden soll.

Während sich am Mittwoch vor Tor 4 rund 500 Opel-Werksrentner zum Protest sammelten, tagte der Betriebsrat. Gegen die einsame Entscheidung der Geschäftsführung werde man angehen, so das Ergebnis. Rechtsanwalt Dr. Frank Lorenz soll im Auftrag des Betriebsrats die Unternehmensleitung auffordern, lange getroffene Einigungsstellen-Vereinbarungen einzuhalten. Notfalls werde es eine weitere Klage geben. Rainer Einenkel: „Opel will offensichtlich Fakten schaffen“, dabei stünden Sondierungsgespräche zwischen IGM-Bezirkleitung NRW und dem Opel-Vorstand zur Zukunft von Opel Bochum noch aus.