Bochum. Für knapp acht Millionen Euro baut die Deutsche Bahn Lärmschutzwände in der Bochumer Innenstadt. Rund 4555 Metern wird die Länge der Strecke betragen. Allerdings sollen die neuen Wände entlang der Bahnstrecke Schallschutzlöcher haben. Der Bahn ist eine durchgehende Lärmschutzwand zu teuer.

Grund zur Freude für viele Anwohner von Bahnstrecken im Bereich der Innenstadt: im Auftrag des Bundes baut die Deutsche Bahn auf einer Länge von 4555 Metern zehn Schallschutzwände.

Gestern fand auf dem Parkplatz des Bergbaumuseums der obligatorische Spatenstich statt, mit dem das Bauprojekt mit einer Gesamtinvestition von 7,7 Millionen Euro nun offiziell an den Start geht. Neben den Lärmschutzwänden werden bei rund 1000 Wohnungen noch passive Schallschutzmaßnahmen durchgeführt. Dazu gehört beispielsweise der Einbau von Schallschutzfenstern und von Lüftern. Dafür macht der Bund erneut 350.000 Euro locker.

Politiker sind voll des Lobes

Die Politiker sind voll des Lobes für die Baumaßnahmen, die sich von der Ecke Eickeler Straße und Sophienstraße, entlang des Nordrings bis zum Ostring auf der Höhe des Elisabeth-Krankenhauses erstreckt. Bürgermeisterin Erika Stahl stellt die Erleichterung für die Anwohner heraus: „Die rund acht Millionen Euro sind eine Investition für ein leiseres Leben und die Gesundheit unserer Bürger.“ Nach ihrer Ansicht, ist die Bahn ein Verkehrsmittel, das eine hohe Akzeptanz bei der Bevölkerung genießt.

Der immer mehr zunehmende Bahnverkehr sei daher eine logische Konsequenz, ebenso die nun begonnenen Lärmschutzmaßnahmen. Für den SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer ist der Bau der Wände ebenfalls ein Schritt in die richtige Richtung: „Wir wissen, dass in Bochum viele Menschen von diesem Lärm betroffen sind. Es ist wichtig, dass sich die Bahn engagiert.“

Hier werden die Lärmschutzwände aufgestellt.
Hier werden die Lärmschutzwände aufgestellt. © Ohms

Doch bei all der durchaus berechtigten Freude über die neuen Lärmschutzwände, die optisch nach dem Wunsch der Stadt gestaltet werden, bleibt ein Wermutstropfen, denn die Wände haben Lücken.

Lärmschutz und Wirtschaftlichkeit

Die größte Lücke wird bei dem Projekt an der Bahnstrecke entlang des Nordrings von der Höhe Widumestraße Ecke Nordring bis zum Nordring Ecke Kortumstraße gelassen. Ein Mitarbeiter des Planungsstabs erklärt wieso: „Es ist nicht möglich, überall die Wände aufzustellen. Die Wand muss in einem wirtschaftlich sinnvollen Verhältnis zum Lärmschutz stehen.“ Weitere Lärmschutzlöcher entstehen am Schwanenmarkt und am Europaplatz, direkt vor dem Bergbaumuseum.

Der Bau der Lärmschutzwände erfolgt aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zum größten Teil in der Nacht. Die Bahn will die sogenannten „Sperrpausen“ dafür nutzen. Die Schutzwände sollen die Lautstärke um sieben dB(A) / Dezibel drosseln, so dass man sich im zulässigen Lautstärkebereich befindet.