Bochum. . Der Bochumer Daniel Zenz wählte für seinen Umzug eine Firma aus der eigenen Stadt. Mit 1150 Euro nicht das günstigste Angebot. Doch es gab Probleme: Die Firma schickte weniger Möbelpacker als vereinbart - und auch noch zu spät. Mit dem vorgeschlagenen Preisnachlass von 250 Euro ist Zenz unzufrieden.
Es sollte „ein ruhiger, stressfreier Umzug“ von Linden nach Eppendorf werden, schildert Daniel Zenz: „Unser Sohn ist sechs Monate alt, da sollte alles klappen.“ Aus dem stressfreien Umzug am 4. Mai wurde nichts. Stattdessen dauert der Ärger an.
Man habe nicht die billigste Spedition beauftragt. Fünf Angebote zwischen 700 und 2000 Euro hätten vorgelegen. Zens: „Auch aus Lokalpatriotismus haben wir eine Bochumer Spedition für 1150 Euro ausgewählt.“ Die Möbelspedition, die den Auftrag bestätigt hatte, kam nicht um sieben Uhr, sondern erst nach Anruf um 8.30 Uhr und nicht wie versprochen mit vier, sondern mit zwei Möbelpackern.
Erst Rechnung zahlen, dann ausladen
Einer der Speditionsmitarbeiter habe mehrfach gesagt, dass der Umzug „nicht zu schaffen sei“. Daher habe er selbst, so Zenz, mit angepackt und sieben Helfer aktiviert. 180 Euro habe er mithelfenden Studenten gezahlt. Erst diese Helferschar habe dafür gesorgt, dass die zwei vollen Fuhren mit dem 7,5-Tonner nach rund neun Stunden - fast voll - entladen waren. Dann eskalierte die Situation: Erst solle die volle Rechnung bezahlt werden, dann würde man auch noch den Rest entladen, so ein Möbelpacker.
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Vorausgegangen sei ein Telefonat mit dem Speditions-Chef, dessen Inhalt Zenz anders in Erinnerung hat als sein Gesprächspartner. Zens: „Ich hatte darum gebeten, das mit der Rechnung ein paar Tage später zu klären.“ Auf WAZ-Anfrage erklärt der Spediteur: „Ich habe einen Nachlass von 250 Euro angeboten, aber das wollte Herr Zenz nicht. Also wollte ich die volle Summe, sonst hätte ich von meinem Pfandrecht Gebrauch gemacht. Schließlich habe ich einen Festpreis vereinbart. Und meine Mitarbeiter hätten den Umzug auch alleine geschafft.“
Eskalation statt Einigung
Statt Einigung gab es eine Eskalation. Zenz: „Schließlich habe ich die volle Summe bezahlt, damit die Waschmaschine, die Kommode mit den Sparbüchern in den Schubladen und die Muttermilch-Vakuumpumpe für unser Baby abgeladen werden.“ Noch am Umzugsabend rügte Zenz die Spediteursleistung per E-Mail. Am folgenden Montag habe der Spediteur einen Nachlass von 250 Euro per E-Mail angeboten. Zenz: „Das halte ich nicht für angemessen.“ Er schaltete seinen Anwalt ein.
Der Möbelspediteur zur WAZ: „Natürlich tut mit das leid. Das Ganze ist bedauerlich, aber es passiert nun mal, dass Mitarbeiter krank werden.“ Er habe einen Nachlass angeboten, der sei abgelehnt worden. Er sei sicher, dass eine Schiedsstelle oder ein Gericht ihm Recht geben würden.