Bochum. . Das Bominhaus der Knappschaft-Bahn-See an der Königsallee wird für rund 20 Millionen Euro saniert. Die rund 820 Beschäftigten müssen nach und nach ins alte Thyssen-Hochhaus an der Alleestraße umziehen - „eine große logistische Herausforderung“, so die Knappschaft. Der Umzug hat bereits begonnen.
Die vielen tausend Menschen, die tagtäglich am Bominhaus der Knappschaft-Bahn-See an der Königsallee vorbeikommen, werden in den nächsten Monaten großflächige und teilweise sogar spektakuläre Bauarbeiten in luftiger Höhe verfolgen können. Die komplette Außenfassade des markanten Hochhauses wird im Laufe der kommenden zwei Jahre grundlegend saniert. Die Knappschaft hat dafür Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Euro eingeplant.
Schon jetzt ist die Pforte des fast 40 Jahre alten Riesen von hölzernen Tunnel-Bauzäunen umkreist. Wenn 20 Stockwerke saniert werden, muss man halt mehr als nur ein Flatterband aufhängen. Am 25. Mai, ein Samstagvormittag, dürften die Bauarbeiten im doppelten Wortsinn einen Höhepunkt erleben: Dann soll ein Kran mit einem gigantischen Arm aufgestellt werden, der das ganze Material für die Arbeitsbühnen an der Fassade bis auf das Dach des Bominhauses hievt. Diese Prozedur könnte ein echter Hingucker werden.
Knappschaft mietete 4800 Quadratmeter im alten Thyssen-Hochhaus an
Mit der Sanierung, Erneuerung und dem Austausch der Fassade, die aus Glas und Stahl besteht, möchte die Knappschaft eine bessere energetische Isolierung erreichen und damit beträchtliche Heizungskosten sparen. Die Arbeiten haben aber auch zur Folge, dass alle rund 820 Angestellte, die im Bominhaus arbeiten, für die Dauer von jeweils einigen Monaten umziehen müssen. Dafür wurden extra 4800 Quadratmeter im früheren Thyssen-Hochhaus an der Alleestraße 165 angemietet, die mittlerweile der „RHH Bochum Immobilien GmbH Eschborn“ gehört.
Der Umzug der Belegschaft geht aus organisatorischen Gründen aber nur in Etappen über die Bühne: Die Belegschaft von ersten zwei Etagen (3. und 4. Stock) haben bereits Ende April ihre Sachen gepackt. Die Mitarbeiter der fünften Etage werden ihnen Anfang Juni folgen. Wenn dann zum Beispiel der siebte Stock mit dem Umzug an der Reihe ist, soll die Kollegen aus der dritten Etage schon wieder an die Königsallee zurückziehen. Jeweils rund 220 Kräfte sollen von diesem Wechsel betroffen sein. Es ist ein Kommen und Gehen im großen Stil. „Es wird eine dauernde Bewegung sein und eine große logistische Herausforderung“, sagte Regierungsdirektor Aimo Glaser am Freitag der WAZ. Er ist bei der Knappschaft für die Logistik und den inneren Dienst zuständig.
„Wir können den ganzen alten Mist mal wegwerfen“
Auch bei ihm in der fünften Etage stehen schon ein paar Umzugskarton an der Wand. Ein paar Türen weiter, im Büro von Horst Fertig, Einkäufer für Informationstechnologie und Handys, sind die Pappkartons ebenfalls bereits gestapelt. Die Büromöbel werden im Bominhaus eingelagert, aber PC, Telefon, Drucker, die ganzen Akten - das alles muss mit in den Umzugs-Lastwagen. Seit 2004 arbeitet der 64-Jährige, der sich „Rentner in Lauerstellung“ nennt, bei der Knappschaft. Er gewinnt dem Umzug und dem damit verbunden Aufräumen des Büros auch etwas Positives ab: „Wir können den ganzen alten Mist mal wegwerfen. Es ist wie zu Hause: Man bewahrt alles auf.“ Den Umzug selbst wird eine Firma aus Dortmund mit Niederlassung in Bochum erledigen.
Im Mai 2015 soll die Sanierung abgeschlossen sein. Auf den ersten Blick werden die tausenden Autofahrer, die dort täglich herfahren, aber keinen großen Unterschied erkennen; die Optik soll im Großen und Ganzen die alte bleiben.
Der Namen Bominhaus stammt von der Bochumer Mineralöl-Gesellschaft, die das Gebäude in den 70-er Jahren gebaut hat. Später wurde es von der Knappschaft übernommen. Diese hat dort vor allem die Krankenversicherung, aber auch die Personalabteilung untergebracht. Weitere Standorte der Knappschaft sind in Bochum die Pieperstraße (Hauptverwaltung), der Trimonte-Park (u.a. Rechtsabteilung) und das Springorum (u.a. Service-Center).