Langendreer. . Bezirksvertretung fühlt sich in Sachen Fressnapf-Ansiedlung falsch informiert.Bebauungsplan wird nun neu diskutiert
Rolle rückwärts in der jüngsten Bezirksvertretungssitzung: Per Dringlichkeitsantrag von SPD und Grünen beschlossen die Lokalpolitiker einstimmig, den Bebauungsplan 923 noch einmal vorgelegt zu bekommen, um erneut über die Umsiedelung des Ziesak-Baumarktes zur Hauptstraße beraten zu können. Was längst abgenickt wurde und schon im Wirtschaftsausschuss auf der Tagesordnung gelandet war, steht nun wieder auf dem Prüfstand.
Grund: Die Bezirksvertreter sind bei ihrem Okay in der letzten Sitzung von Voraussetzungen ausgegangen, die nun nicht mehr gegeben sind. Ziesak hatte beantragt, die Abteilung Tierbedarf und -nahrung auslagern zu dürfen. Südlich vom geplanten Baumarkt sollte sich auf 800 Quadratmetern der jetzige Fressnapf von der Alten Bahnhofstraße niederlassen. Für die Politiker okay – solange kein zweiter Anbieter für unnötige Konkurrenz sorgt. Doch genau danach sieht es nun aus. Denn Rolf Büscher, Inhaber der Fressnapf-Filiale an der Alten Bahnhofstraße, weiß nichts von einem Umzug an die Hauptstraße. Er war selbst überrascht, als er davon aus der WAZ erfuhr. „Da ist definitiv nichts dran“, stellt er klar, zumal schon mehrere Kunden verunsichert bei ihm nachgefragt hatten. „Wir bleiben am jetzigen Standort, schließlich haben wir ja erst im letzten Jahr modernisiert“, sagt Büscher, der sich seit der Irritation im regen Dialog mit der Politik befindet.
Einer Fehlinformation aufgesessen
Diese, das klingt durch, fühlt sich hinters Licht geführt. Bezirksbürgermeister Norbert Busche (SPD): „Wir haben die Entscheidung im guten Glauben gefällt und sind einer Fehlinformation von Ziesak aufgesessen“ Ob bewusst oder unbewusst, mag er nicht beurteilen. Alle Bemühungen der WAZ, eine Stellungnahme von Ziesak zu bekommen, scheiterten. „Es ist eine komplizierte Angelegenheit“, bittet Anja Ziesak um Verständnis, sich erst zu einem späteren Zeitpunkt zum Sachverhalt äußern zu wollen