Laer.. „Treue Kameradschaft“ Laer in Not: Stadt kündigte Schießstand und Vereinsheim an der Alten Wittener Straße. Ende 2014 muss der Schützenverein raus
Die Sorge ist groß. Bis Ende 2014 muss der Schützenverein „Treue Kameradschaft“ Laer 1951 eine neue Bleibe gefunden haben. Andernfalls stehen die Schützen auf der Straße. Die Stadt hat dem Verein gekündigt. Mit dem bevorstehenden Auszug der Freiwilligen Feuerwehr aus der alten Schule müssen auch die Billardfreunde Laerfeld 1952 und eben die Schützen das Feld an der Alten Wittener Straße räumen. Die Stadt will das Gebäude veräußern.
Zwar ist bis Ende 2014 noch viel Zeit, doch die Suche nach den passenden Räumlichkeiten gestaltet sich schwierig. Deshalb verliert der Vorstand auch keine Zeit. Mit Flugblättern wollen Uwe Kroll, der erste Vorsitzende, und seine Mitstreiter auf die prekäre Lage aufmerksam machen und zeitgleich die Bürger um Mithilfe bitten. „Vielleicht besitzt ja jemand eine Halle oder Scheune, die er vermieten möchte“, so Krolls Hoffnung.
Gesucht werden ein großer (ca. 150 qm) und ein kleiner Raum (ca. 70 qm), gegebenenfalls auch ein ganz großer Raum, der geteilt werden kann, um Vereinsheim und Schießstand zu trennen. Das Problem: Der Verein benötigt Platz für mindestens sechs Schießstände. Gerne auch mehr. „Sonst können wir nicht mehr an Ligawettkämpfen teilnehmen“, erklärt Uwe Kroll.
In den Bunker am Werner Markt?
Damit scheidet die Schießsportanlage am Ümminger See, die oft als Ausweichmöglichkeit genannt wurde, schon mal aus. „Dort gibt es nur drei Schießstände“, weiß Kroll. „Außerdem sind die Räume nur durch eine Glasscheibe getrennt, da hätten wir versicherungstechnisch keine Chance.“ Und es gebe keine Stahltüren, um die Waffen sicher aufbewahren zu können.
Eine Möglichkeit wäre der leer stehende Schlecker in Laer. „Doch das scheitert bislang an der zu hohen Miete“, berichtet Uwe Kroll. Alternativ nennt er die alte Bäckerei an der Laerfeldstraße, wo zuletzt eine Versicherung beheimatet war. „Wir machen gerade den Besitzer ausfindig.“ Auch der Bunker am Markt in Werne wird in Schützenkreisen diskutiert. Kroll: „Dort sollen noch Räume frei sein.“
Schützen wollen am liebsten in Laer bleiben
Am liebsten wollen die Schützen aber in Laer bleiben. Allein der Jugend wegen, die ein Viertel der 55 Mitglieder ausmachen. Uwe Kroll: „Wäre nicht optimal, wenn die dann immer mit dem Bus zum Training fahren müssten.“
Für Heinz Klöpfel, Ehrenvorsitzender und amtierender Schützenkaiser, ist es nicht der erste Umzug. „Ich bin seit 58 Jahren im Verein“, sagt er. 30 Jahre lang habe man Borkenstein als Vereinslokal gehabt. „Danach waren wir in Werne, seit 2001 dann in Laer. Was wir hier für Geld reingesteckt haben . . .“
Das wollten die Schützen auch jetzt wieder tun, den Schießstand und die Lichtanlage erneuern. „Um Sicherheit zu haben, fragten wir bei der Stadt nach, ob man den Vertrag für zehn Jahre statt wie bisher von Jahr zu Jahr verlängern könne“, berichtet Uwe Kroll. „Bei diesem Gespräch haben wir dann erfahren, dass 2014 Schluss ist . . .“
Wenig Hoffnung auf Unterstützung von der Stadt
Hoffnung auf Hilfe von der Verwaltung bei der Suche nach einer neuen Heimat brauchen sich die Schützen kaum zu machen. Auf Anfrage der CDU-Fraktion heißt es: „Durch die Beschlüsse zum Haushaltssicherungskonzept, nicht mehr für städtische Zwecke benötigte Immobilien zu vermarkten, stehen natürlich immer weniger eigene städtische Objekte zur Verfügung, die einem Verein als Ersatzobjekt angeboten werden können.“ Immerhin, so Kroll, beharre die Stadt nicht auf Erfüllung des Vertrages: „Wenn wir etwas Passendes gefunden haben, können wir hier auch eher raus.“
Info: Kontakt: Uwe Kroll unter 0172 89 44 718 oder auf www.sv-bochum-laer.de.
Der neue Standort der Feuerwehr soll in östlicher Richtung neben dem Krematorium am Hauptfriedhof (Feldmark) als Gemeinschaftsprojekt mit dem Technischen Betrieb errichtet werden.