Bochum. Wegen einer der schlimmsten Missbrauchsfälle der vergangenen Jahre in Bochum hat die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft für einen 49 Jahre alten Bochumer beantragt. Er soll sich mehrfach besonders schwer an einem Mädchen (8) vergangen und dies gefilmt haben. Zur Tatzeit lag die Kindesmutter wegen Krebs im Krankenhaus.
In einem der massivsten Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch in den vergangenen Jahren in Bochum hat Staatsanwalt Holger Heming am Mittwoch acht Jahre Haft für einen 49-jährigen Bochumer gefordert. Der alleinstehende, arbeitslose Angeklagte hatte vor dem Landgericht eingeräumt, sich im vorigen Mai und Juni an der Tochter (8) seiner Ex-Ehefrau vergangen zu haben. Es geht um neun zumeist ganz besonders schwere Fälle. Bei der Anklageverlesung hatten einige Zuschauer Tränen in den Augen gehabt vor Entsetzen und Mitleid mit dem Kind.
Die Übergriffe sollen im Schlaf- und Wohnzimmer des Angeklagten passiert sein, während die Mutter des Kindes wegen einer Krebsbehandlung im Krankenhaus lag. Das Kind war ihm anvertraut worden.
Verbrechen mit der Digitalkamera gefilmt
Einige der Verbrechen hatte er laut Anklage mit einer Digitalkamera gefilmt. Als die Polizei seine Wohnung durchsuchte, fand sie auf einem PC, einem MP3-Player und einem USB-Stick auch massenhaft kinderpornografische Bilder. Seit September sitzt er in U-Haft.
Er gilt als vermindert schuldfähig, denn einem psychiatrischen Gutachten zufolge hat er „eine leichte Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung“. Das könne strafjuristisch auch bereits als Schwachsinn gewertet werden. Ein Urteil spricht die 3. Strafkammer am 29. Januar.
Die Verteidigung hat fünf Jahre und vier Monate Haft beantragt.