Bochum. . Ein Lkw-Fahrer aus Bochum hat am Dienstag vor dem Landgericht gestanden, zwei Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Das Geständnis kam aber erst sehr spät.
Zu Prozessbeginn hatte der arbeitslose Lkw-Fahrer (48) am Dienstag alle Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Es stimme einfach nicht, dass er zwei Freundinnen seiner Tochter (15) sexuell missbraucht habe. Dann aber, als plötzlich ganz akut eine Verhaftung im Gerichtssaal drohte, weil er kurz vor der Verhandlung eine Zeugin eingeschüchtert haben soll, gab er doch zu, sich an den Kindern sexuell vergriffen zu haben.
Die Mädchen waren früher mehrfach bei dem alleinerziehenden Mann und seiner Tochter zu Besuch in Wattenscheid gewesen. Die eine war damals 13, die andere zwölf Jahre alt. Die 13-Jährige soll er unter dem Vorwand, sie nur kitzeln zu wollen, in vier Fällen an den Brustbereich und ans Gesäß gegriffen haben. Außerdem habe er Sex-Utensilien vorgezeigt und sexuelle Sprüche losgelassen. „Laufend distanzlos“ habe er sich verhalten, heißt es in der Anklage. In einem Fall sei auch die Zwölfjährige betroffen gewesen.
Im Raum steht eine Freiheitsstrafe auf Bewährung.
Aufgeflogen war das alles, nachdem ihn seine zweite, bereits ausgezogene Tochter (17) nach einem Streit ums Kindergeld angezeigt hatte. Sie soll die Übergriffe damals mitbekommen haben. Daraufhin folgten auch Anzeigen der Geschädigten selbst. Bisher ist der Angeklagte nicht vorbestraft. Im Raum steht jetzt eine Freiheitsstrafe auf Bewährung. Am 21. August will die 3. Strafkammer das Urteil sprechen.
Der Mann hatte wegen Missbrauchs-Vorwürfen bereits schon einmal Ärger mit der Strafjustiz gehabt. Er soll mit einer damals 17-Jährigen, die betrunken war, gegen ihren Willen den Geschlechtsverkehr vollzogen haben. Das bestreitet er weiterhin. Das Verfahren wurde damals denn auch eingestellt, weil die Beweislage zu schwach war.