Bochum. . Die Schließung des Bochumer Nirosta-Stahlwerks sei beschlossene Sache, hieß es in einer Zeitungsmeldung - und sorgte unter den Beschäftigten am Donnerstag für Unruhe. Der Betriebsrat reagierte empört auf die Berichte. Erst 2015 stehe die Wirtschaftlichkeits-Prüfung des Stahlwerks an.

Eine Zeitungsmeldung, die Schließung des Bochumer Nirosta-Stahlwerks mit seinen rund 550 Mitarbeitern sei bereits beschlossene Sache, löste am Donnerstag unter den Beschäftigten in Bochum Unruhe und Unverständnis aus.

Frank Klein, Betriebsratsvorsitzender des seit Jahresbeginn mehrheitlich zum finnischen Outokumpu-Konzern gehörenden Stahlwerks, kommentierte die Berichte genervt: „Wenn das die finnische Mentalität ist, zwei Tage nachdem sie das Sagen haben, dann weiß ich auch nicht weiter. Solche Nachrichten wirken sich doch negativ auf die Motivation der Mitarbeiter und die Produktivität aus.“

Gleichzeitig verweist er auf die Tarifverträge, die eindeutig regelten, dass 2015 zunächst die Rentabilität des Bochumer Stahlwerks überprüft werden soll. Klein kündigte an, dass er aufgrund der jetzt aufgetretenen Irritationen selbst das Gespräch mit Outokumpu-Vorstandchef Mika Seitovirta werde.

Weltweite Überkapazitäten

Saara Tahvanainen, Sprecherin des finnischen Konzerns, sagte der WAZ, dass Outokumpu an der geplanten Aufgabe der Flüssigphase in Bochum Ende 2016 festhalte. „Aus aktueller Sicht würden wir das Werk wegen der weltweiten Überkapazitäten schließen“, so Tahvanainen. Die Sprecherin ließ keinen Zweifel daran, dass Outokumpu dazu stehe, 2015/16 eine Wirtschaftlichkeits-Überprüfung, wie ihn die Arbeitnehmerseite einfordert, einzuleiten, an dessen Ende eine Entscheidung über den Standort stehe.