Bochum. Star-Koch Stefan Wiertz kocht für eine Woche in der Großküche der Ruhr-Universität.

„Eine Prise Salz zu Hause ist hier natürlich eine ganze Schippe“. Fernseh- und Eventkoch Stefan Wiertz kocht für eine Woche in der Mensa der Ruhr-Universität und steht bis Freitag dabei auch höchstpersönlich an der Ausgabe.

1,97-Hüne an der Ausgabe

Der 1,97 Meter-Hüne fällt auf, er wechselt mit den neugierigen Studierenden schon auch mal gerne ein paar launige Sprüche. Die Aktion mit dem populären Küchenmeister gehört zur Promotionstour „Telekom Campus Cooking“, die schon im neunten Semester in Folge stattfindet. Wiertz war bei jeder dieser Aktionen dabei. In diesem Semester gab es eine Neuigkeit. Per Wahl wurden fünf Fast-Food-Buden in ganz Deutschland ausgewählt, deren Rezepte die Grundlagen bilden, auf denen die Campus-Köche ihre Rezepte entwickelt haben. Dabei auch: das beliebte Bratwursthaus im Bermudadreieck.

Beeindruckt vom Bratwursthäuschen

Von seinem Besuch dort vor einigen Wochen ist Wiertz noch nachhaltig beeindruckt: „Die jungen Damen dort haben mich sofort eingebunden, ich musste zwei Stunden verkaufen“. In das an der Uni verteilte Gratis-Rezeptbüchlein schaffte es dann das Gericht „Bratwurstschaschlik - Ode an Bochum“. Sieht einfach und unspektakulär aus - ein Spieß mit Bratwurststückchen, dazwischen Zwiebeln und daneben ein paar Cocktailtomätchen -, der Chef rät deshalb „Je nach Gusto noch mit frischem Limettensaft abschmecken“. Schmeckt das? „In meiner Welt schon“, lacht der Mann, der sich selbst den Titel „Genussnomade“ gegeben hat. Das bezieht sich darauf, dass der Wermelskirchener kein Restaurant betreibt, sondern vor allem auf Events präsent ist. Auch weil „Essen Kommunikation ist“.

Konkurrenz: Gyros-Teller

An der Ausgabetheke hatte er am Montag starke Konkurrenz. Die Schlange an der Nachbartheke, wo ein recht klassischer Gyrosteller gereicht wurde, war um ein vielfaches länger als am Schalter für das „Aktionsgericht“. Sein „Kurz gebratener Kalbstafelspitz, mit Kronsbeerenjus glasiertem Spitzkohl und Risoléekartoffeln“ (barmherzige 4,50 Euro) zündete nicht unmittelbar. „Zwei Studenten waren aber schon da, haben sich bedankt und wollen morgen wiederkommen“, freute sich Wiertz über positive Rückmeldung.

1000 Portionen am Tag

Gut 1000 Portionen bereitet er zu, kommt morgens um 6.30 Uhr in die Uni und verteilt selbst: „Ich gebe nur Essen raus, das ich selbst zubereitet habe“, so sein Credo. Voll des Lobes ist der Gute-Laune-Koch über das Team rund um Küchenchef Jens Finke und über die Ausstattung der Bochumer Mensa. Die Speisegewohnheiten der Studierenden seinen hier aber nicht spektakulär. „Die Currywurst geht halt in ganz Deutschland gut“, erzählt er.